Lotus kehrt mit guten Erinnerungen zurück nach Bahrain. Im vergangenen Jahr durfte sowohl Kimi Räikkönen als auch Romain Grosjean auf das Podium klettern, die Strecke im Wüstenstaat kam dem Boliden aus Enstone entgegen - sogar der Sieg war in Reichweite. Weil die neue Generation der Pirelli-Reifen noch sensibler ist und der Lotus E21, speziell in Verbindung mit Kimi Räikkönen die Pneus sehr sanft behandelt, reist die Mannschaft von Eric Boullier in der Favoritenrolle nach Bahrain.

Die Teammitglieder sind optimistisch, dass in Sakhir der Erfolg aus Australien wiederholt werden kann. "Es gibt ein paar Besonderheiten in Bahrain, die uns optimistisch stimmen. Zum Beispiel ist es eine der aggressivsten Strecken für die Hinterreifen und wenn wir eine bestimmte Stärke haben, dann ist wahrscheinlich die Tatsache, dass, wenn wir das Setup richtig hinbekommen, die Reifen eher sanft behandeln. Zweitens haben wir, vor allem mit Kimi, einen Fahrer, der das Auto schnell fahren kann, ohne die Hinterachse zu stark zu beanspruchen", erklärte James Allison, Technischer Direktor bei Lotus.

Auch Kimi Räikkönen freut sich auf das Rennen, selbst wenn ihm der ganz große Coup dort noch nicht gelang. "Ich hatte dort ein paar schöne Rennen und habe gute Punkte eingefahren, auch wenn ich nie gewonnen habe", erzählte der Weltmeister von 2007 und fuhr fort: "Er ist etwas anders als andere Kurse, auf denen wir fahren, und es ist ganz nett, da draußen im Sand zu sein!" Der Finne kennt auch die Problematik der Strecke. "Es ist nicht einfach, ein gutes Setup zu finden, da sich die Strecke im Verlauf des Wochenendes verändert und auch der Wind manchmal die Balance des Autos beeinträchtigen kann."

Romain Grosjean konnte in der bisherigen Saison noch keine Glanzlichter setzten, doch der Franzose ist guter Dinge, dass ihm das in Bahrain gelingen wird. "Ich kannte die Strecke schon vor der Formel 1 und sie hat einen Charakter, der mir gefällt: Hineinbremsen in manche Kurven, ein guter Richtungswechsel mit der Doppel-Links in der Mitte der Strecke, zudem ist der Flow sehr schön." Auch er erinnert sich an das starke Resultat aus der Vorsaison und will darauf aufbauen. "Im letzten Jahr hatten wir eine gute Balance und konnten uns das gute Verhalten des E20 mit den Reifen zu Nutze machen. Der E21 hat ähnliche Eigenschaften, deshalb hoffen wir in diesem Jahr auf Ähnliches."

Lotus: Bahrain Bilanz

Lotus in Bahrain: Im Wüstenstaat kam Lotus bisher sehr gut zurecht. 2005 und 2006 siegte der spätere Weltmeister Fernando Alonso, seinerzeit noch im Renault, auf dem Bahrain International Circuit. Danach dauerte es allerdings einige Jahre bis die Lotus-Piloten auf das Podest zurückkehrten. Im Vorjahr platzierten sich mit Kimi Räikönnen und Romain Grosjean auf P2 und P3 gleich zwei Fahrer unter den ersten Drei.

Kimi Räikkönen in Bahrain: Siebenmal ging Kimi Räikkönen in Bahrain an den Start, fünfmal landete er auf dem Podium. In seiner Zeit bei McLaren fuhr der Finne zwei dritte Plätze (2005, 2006) ein, im Ferrari ließ er einen dritten (2007) und einen zweiten Rang (2008) folgen. In seinem Comeback-Jahr 2012 fuhr er im Lotus ebenfalls als Zweiter über die Ziellinie.

Romain Grosjean in Bahrain: Von den Erfolgen seines Teamkollegen ist Romain Grosjean noch weit entfernt. Aber die Premiere in Bahrain verlief durchaus vielversprechend. In seinem ersten Formel-1-Rennen auf dem Bahrain International Circuit raste der Lotus-Pilot auf den dritten Platz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Lotus hat im bisherigen Saisonverlauf bewiesen, dass sie erneut ein Auto gebaut haben, das sehr schonend mit den sensiblen Pneus umgeht. In Australien bescherte dieser Charakterzug des E21 den Sieg, in China brachte es Kimi Räikkönen vor Lewis Hamilton. In Bahrain könnte es erneut ein ausschlaggebender Faktor sein, die Vorjahresergebnisse machen zusätzlich Mut. Ich sehe Lotus in Bahrain in der Favoritenrolle, Teamchef Eric Boullier und der Technische Direktor James Allison sehen das ähnlich. Romain Grosjean muss endlich den Anschluss finden, bisher sieht er mehr als blass aus. Christian Menath