Das Team muss ziemlich optimistisch nach Bahrain reisen, oder?
Eric Boullier: Wir haben Malaysia nach dem Hoch in Australien ein bisschen niedergeschlagen verlassen. Deshalb war das Podium von Kimi [Räikkönen] das perfekte Gegenmittel dafür. Es gibt nichts besseres als eine Podium, um sich gut zu fühlen.

Wie lautet ihre Auswertung des China GPs?
Eric Boullier: Es war ein großartiges Resultat, aber kein perfektes. Kimi hat einmal mehr gezeigt, warum er einer der besten Piloten auf der Welt ist, weil er einer der schnellsten auf der Strecke war, obwohl er einen Schaden am Auto hatte. Als Team haben wir es geschafft, ihm eine gute Strategie zu ermöglichen, die ihn in einem spannenden Zweikampf vor Lewis Hamilton und Mercedes brachte. Wenn er keinen so schlechten Start gehabt und sich das Auto nicht beim Zwischenfall mit Sergio Perez beschädigt hätte, hätte er mit Fernando Alonso und Ferrari um den Sieg kämpfen können. Das ist, wo wir sein wollen. Romain [Grosjean] hatte ein schwierigeren Tag, aber er hat Punkte geholt, was positiv ist und wir glauben, dass er einen Wendepunkt erreicht hat und die Dinge von jetzt an zusammenlaufen werden.

Jetzt geht es direkt nach Bahrain. Könnt ihr da ein weiteres starkes Resultat holen?
Eric Boullier: Wir sind mit einem starken Auto in die Saison gestartet, also gibt es keinen Grund, wieso wir das nicht schaffen sollten. Der Bahrain GP ist nur sieben Tage nach dem Rennen in China und wir waren dort letztes Jahr stark, wir haben also alles auf unserer Seite. Wie auch immer, in diesem Sport ist nicht sicher, also gehen wir den Bahrain GP an wie jeden anderen.

Es wurde in dieser Saison bislang viel über die Reifen gesprochen. Ist das eine gute Sache?
Eric Boullier: Als Sport haben wir unseren Reifenausrüster Pirelli darum gebeten, Reifen zur Verfügung zu stellen, die verschiedene Strategien ermöglichen. Sich daran anzupassen, ist Teil des Wettkampfs. Wir haben in dieser Saison bereits gutes Racing gesehen und Pirelli darf sich das auch zum Teil zuschreiben. Wir bekommen alle die gleichen Reifen und es liegt an uns als Team und an den Fahrern, das Beste daraus zu machen.

Kimi scheint damit im Moment sehr gut umgehen zu können, aber Romain hat damit ein paar Probleme, oder?
Eric Boullier: Romain steht der großen Herausforderung gegenüber, mit dem gleichen Auto zu fahren, wie einer der talentiertesten Fahrer überhaupt - Kimi. Ein Fahrer mit wahnsinniger Erfahrung, der letztes Jahr in den Sport zurück kam und von Anfang an gut war. Wenn er letzte Saison vom Start weg gut war, dann war Kimi beim Start der Saison 2013 exzellent. Er hat alles, was man von einem Fahrer erwartet und das zu jedem Zeitpunkt auf der Strecke. Das ist für Romain von Zeit zu Zeit frustrierend, weil es sehr, sehr schwierig ist, Kimi zu schlagen, aber es ist auch eine grandiose Gelegenheit, weil er vom Allerbesten lernt. Wenn er seine Lektionen lernt und dabei noch Punkte für das Team holt, dann macht er den Job, den wir von ihm erwarten.

Kann das Team seine Meisterschaftsambitionen aufrechterhalten?
Eric Boullier: Einmal mehr haben wir gezeigt, dass wir ums Podium mitfahren können, aber in der Formel 1 steht nichts still und die Herausforderung geht weiter. Wir müssen das Momentum mitnehmen, und wir dürfen nichts unversucht lassen, um das zu erreichen. Unsere Konkurrenz ist stark und sie haben viele Ressourcen zur Verfügung. Wir müssen unermüdlich die Pace über alle 19 Rennen in dieser Saison halten. Jeder in Enstone ist für diese Herausforderung bereit und jeder feiert jeden Erfolg, den wir auf der Strecke sehen. Wir hoffen, noch viele weitere zu feiern.