Mit großen Ambitionen war Toro Rosso in die Saison gestartet und wollte nach dem schwachen Vorjahr wieder für positive Schlagzeilen sorgen, doch beim ersten Kräftemessen im Albert Park zu Melbourne blieben sowohl Daniel Ricciardo als auch Jean-Eric Vergne hinter den gesteckten Zielen weit zurück. Der Franzose kam nicht über den zwölften Platz hinaus, während Ricciardo bei seinem Heimspiel aufgrund eines Auspuffproblems sogar verfrüht die Segel streichen musste.

Für den Lokalmatador verlief bereits der Auftakt in den Grand Prix desaströs. Ricciardo fiel bis ans Ende des Feldes zurück und hatte große Probleme, auf Touren zu kommen. "Beim Rennstart musste ich kämpfen, um Grip zu finden und es fühlte sich an, als würde ich auf Eis fahren, da es sehr lange dauerte, bis die Reifen auf Temperatur waren", schilderte er. Nach zehn Runden kam der 23-Jährige dann zwar endlich in den gewünschten Rennrhythmus, doch der Rückstand auf die Konkurrenz war bereits zu groß, um noch Entscheidendes ausrichten zu können. "In puncto Reifen haben wir noch einige Hausaufgaben zu erledigen", meinte er. "Das war nicht das Ende, das ich mir für den ersten Grand Prix erwünscht habe - vor allem hier bei meinem Heimrennen."

Optimistischer Teamchef

Teamkollege Vergne erwischte einen besseren Start, obwohl er durch ein Kiesbett rumpelte, und kämpfte sich im Verlauf des Rennens sogar bis in die Punkteränge vor, ehe auch ihm die Pneus einen Strich durch die Rechnung machten. "Als ich Grosjean überholte, zog ich mir an beiden Vorderreifen Bremsplatte zu und verfehlte auf der Jagd nach Button den Bremspunkt", erzählte der Franzose. Unter dem Strich zog Vergne dennoch ein recht positives Resümee. "Ich denke, das Wochenende hat gezeigt, dass wir ein gutes Auto haben, mit dem wir in jedem Rennen Punkte jagen können", meinte er. "Ich bin zwar enttäuscht, hier nicht gepunktet zu haben, aber meine Hoffnungen für die nächsten Rennen sind höher als noch vor diesem Wochenende."

Franz Tost, der Teamchef von Toro Rosso, zog ein zwiespältiges Fazit. "Unser Auto hat gezeigt, dass es im Nassen sehr konkurrenzfähig ist und unsere Fahrer haben von Freitag an gute Leistungen gebracht und am Sonntagnachmittag ist es uns auch gelungen, die Pace des STR8 im Trockenen zu verbessern", sagte der Österreicher. Negativ sei jedoch die Tatsache gewesen, dass aufgrund einer falschen Reifenstrategie im Qualifying bessere Startpositionen vergeben wurden und Ricciardo nach anfänglichen Grip-Problemen das Rennen aufgeben musste. "Von der 13. Position kommend hat sich Jean-Eric hart bemüht, in die Punkte zu fahren, war dazu aber nicht in der Lage", widmete sich Tost seinem zweiten Schützling. "Diese Performance spiegelt nicht unser wahres Potenzial wider und wir müssen in Sepang damit beginnen, es besser zu machen."