Mercedes-Teamchef Ross Brawn kann die Entscheidung, das Qualifying abzubrechen, nachvollziehen: "Es ist zwar schade, dass wir den Zuschauern heute keine Show liefern konnten, aber es ist eine nachvollziehbare Entscheidung."

"Es war richtig schwierig für die Jungs da draußen", so der Brite. "Das Problem hier ist ja, dass es keine permanente Rennstrecke ist und viele Straßenmarkierungen nur übermalt werden. Gerade die sind aber sehr rutschig im Nassen. Und wenn das Licht weniger wird, sieht man sie nicht einmal mehr."

Während mit Nico Rosberg einer von Brawns Schützlingen im fertig ausgetragenen Q1 die schnellste Zeit fuhr, sorgte mit Lewis Hamilton der andere für eine Schrecksekunde: Der Brite verlor sein Auto, drehte sich in die Begrenzung und beschädigte dabei seinen Heckflügel.

Heckflügel-Schaden ohne Auswirkung

"Wir waren zumindest erleichtert, als klar wurde, dass der Dreher nicht durch einen technischen Defekt ausgelöst worden war", scherzt Brawn. Dass Hamilton trotz Funkspruchs danach nicht zur Reparatur an die Box kam, sei aber eine Teamentscheidung gewesen.

"Es war eine abgestimmte Entscheidung, nachdem wir uns die Daten angesehen hatten", so Brawn. "Wir haben zwar gesehen, dass etwas am Heck lose flattert, aber die Leistung hat darunter nicht gelitten. Dieses Teil da hinten ist sehr leicht - fast wie ein Taschentuch."

Wer am Sonntag, wenn es wohl wieder trocken sein wird, der große Favorit auf Pole Position sein wird, ist für Brawn klar: Red Bull. "Ihr Speed war beeindruckend, vor allem Sebastian Vettels Zeit. Wenn sie das mit einer normalen Spritmenge hinbekommen haben, dann wird das eine große Herausforderung. Sie sind klar der Referenzpunkt, den es zu schlagen gilt", so Brawn. "Wo wir wirklich stehen, werden wir morgen sehen."