Die Plätze 19 und 20 sind genau das, was von Marussia zu erwarten war. Doch etwas sticht ins Auge: Die Abstände nach vorn sind drastisch geschrumpft. Mit KERS hat Marussia einen großen Schritt nach vorne gemacht. Im verregneten Qualifying konnten beide Piloten aber nicht das volle Potenzial abrufen, da die Gelben Flaggen am Ende von Q1 die Piloten auf ihren schnellen Runden beeinträchtigt haben. Doch schon im Trockenen waren die rot-schwarzen Boliden bis auf drei Zehntel an den Nachzüglern des Mittelfelds dran.

"Wir hatten erwartet, im leeren Raum irgendwo zwischen Caterham und dem Rest zu landen", sagt Teamchef John Booth gegenüber Autosport. "Bis zu einem gewissen Punkt ist dem ja auch so, aber zumindest haben wir jetzt einen Abstand, den wir schließen können. Wenn wir 2,5 Sekunden Rückstand gehabt hätten, dann wären wir wirklich im Niemandsland und verloren, ohne zu wissen, ob wir uns auf eine Aufholjagd 2013 oder auf 2014 konzentrieren sollten", reflektiert er seine Sorgen aus dem Winter.

Doch von derartiger Planlosigkeit ist Marussia nun weit entfernt: "Der Abstand scheint wesentlich kleiner zu sein als wir dachten und das gibt uns die Möglichkeit, die Lücke zu schließen." Ob es möglich sei, im Rennen das Mittelfeld in Sichtweite zu halten? "Das denke ich", frohlockt der 58-Jährige. Max Chilton gibt sich etwas vorsichtiger und hofft, ins Mittelfeld vorstoßen zu können, wenn Fahrzeuge vor ihm Probleme bekommen sollten. "Wir sind dichter dran als ich gedachte hätte", so der Debütant gegenüber Autosport. "Wenn wir unsere Karten in Sachen Strategie richtig ausspielen, werden wir morgen nicht allzu weit weg sein und könnten Druck [auf das Mittelfeld] ausüben."