Zwischen Mercedes und McLaren herrscht aktuell eine etwas angespannte Stimmung. Einerseits wegen des vermeintlichen Transfers von Paddy Lowe von den Briten zu den Deutschen, andererseits wegen der unklaren Motoren-Situation im nächsten Jahr.

Executive Director Toto Wolff würde sich dennoch eine Weiterführung der Zusammenarbeit zwischen Mercedes und dem Traditionsrennstall wünschen. "Es war immer unser Ziel weiter mit McLaren zu arbeiten", sagt der Österreicher in Melbourne. "Sie waren ein zuverlässiger Partner und wir konnten auch unseren Nutzen aus dieser Kooperation ziehen."

McLaren besitzt eine einseitige Option auf Motorenbezug für 2014, könnte aber schon ein Jahr später zu Honda überlaufen - und das Knowhow der neuen Antriebsgeneration gleich mitnehmen. "Wir hoffen noch immer auf eine Verlängerung über 2014 hinaus", sagt Wolff. "Wenn wir keine Einigung erzielen können, dann ist es aber unverzichtbar für uns, möglichen Wissenstransfer auszuschließen. Wir sind Profis und wissen, dass wir dann den richtigen Vertrag und die richtigen Sicherheitsmaßnahmen errichten müssen."

Gespräche mit Lowe laufen noch

Zur Causa Lowe gab sich der Österreicher hingegen zugeknöpft, offiziell sei ja noch nichts. "Es ist zu früh, um sagen zu können, dass er fix zu uns kommt", so Wolff. "Das ist ein komplexer Prozess und nicht nur eine einfache Einstellung eines Angestellten. Die Gespräche laufen und Paddy ist ein guter Mann. Aber er müsste erst in unsere Organisation eingepasst werden und das ist bislang nicht erfolgt."

Dass die Optik vor allem im Bezug auf Teamchef Ross Brawn aktuell eine schiefe ist, weiß Wolff. "Diese Situation ist nicht perfekt, aber wir haben darüber bereits diskutiert. Ross ist der Teamchef und wird das auch bleiben. Die Saison ist ja noch nicht einmal losgegangen und Paddys mögliches Eintreffen ist so weit weg, dass es keinen Sinn macht, jetzt schon darüber zu sprechen."