Ein letzter Tag steht den Teams vor dem Saisonauftakt in Australien zur Verfügung. Lotus will diesen optimal nutzen, immerhin liefen die drei Testwochen in Jerez und Barcelona nicht gerade reibungslos. Neben technischen Problemen, Kinderkrankheiten am E21, fiel am Samstag auch noch Kimi Räikkönen wegen einer Lebensmittelvergiftung flach. Aber auch wenn die Einschätzung des Weltmeisters von 2007 dem Team schmerzlich abgeht, sieht Teamchef Eric Boullier Lotus gut aufgestellt.

"Wir sind optimistisch, dass wir in den ersten Rennen gute Ergebnisse einfahren können, allerdings scheinen dieses Jahr noch mehr Teams dazu in der Lage zu sein. Das macht es natürlich schwieriger für uns", gestand der Franzose. Ob Lotus um den Titel mitkämpfen kann, weiß er nicht. "Unter Rennbedingungen sollten wir ganz gut aussehen", verriet er. Allerdings würden die Leistungen der Teams in Bezug auf Qualifying- und Rennpace deutlich schwanken.

Während die einen vor allem auf einer schnellen Runde aufblitzen, würden andere eine unglaubliche Rennpace an den Tag legen. "Gerade heute sahen wir sehr überraschende Performances. Lewis war auf einer Runde unglaublich schnell, aber sobald man auf eine Rennsimulation mit viel Sprit geht, ist die Geschichte wieder eine völlig andere", stellte Boullier fest. Die Bestzeit von Hamilton von 1:20.558 Minuten jagt ihm allerdings keinen Schrecken ein. "Ich würde jetzt nicht behaupten, dass ich froh über diese Zeit eines Konkurrenten bin, aber Angst macht mir die Rundenzeit nicht."

Red Bull sei der große Gegner. "Ich denke, dass sie ihre Karten noch nicht aufgedeckt haben", meinte Boullier und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: "Hoffentlich verstecken sie nicht allzu viel dahinter." Ähnlich schätzt auch Romain Grosjean das Kräfteverhältnis ein. "Auf dem Papier haben sich die Regeln zu 2012 nicht groß verändert, daher ist Red Bull das Team, das es zu schlagen gilt. Mark war heute nur Siebter und Lewis sauschnell, aber das muss nichts heißen. Ich bin gespannt auf das Qualifying in Melbourne", so der Franzose.

Für den Saisonauftakt wird Lotus noch einmal kleinere Updates im Gepäck haben. "Wir werden ein paar neue Teile am Auto haben, damit sollten unsere beiden Fahrer von Beginn an konkurrenzfähig sein", sagte Boullier. Ob das Doppel-DR-System, das Lotus in Barcelona getestet hat, auch in Australien zum Einsatz kommt, verriet er nicht. Nur so viel wollte Boullier zu dem Thema sagen: "Wir machen gute Fortschritte."