Für Esteban Gutierrez standen am Samstag die letzten Testkilometer vor seinem Debütrennen in Melbourne auf dem Programm. Der Mexikaner spulte 99 Runden ab und belegte in 1:22.553 Minuten den sechsten Platz. Während er zunächst einige Qualifying-Runs absolvierte, stand am Nachmittag eine Rennsimulation an, die jedoch aufgrund eines Wasserlecks unterbrochen werden musste. "Das gehört zum Testen dazu", meinte er. "Wir haben noch einige kleine Dinge aussortiert, die wichtig für Australien sind."

Stichwort Australien: Gutierrez sieht sich für den Saisonauftakt gut gerüstet. "Wir haben viele Boxenstopps und Rennsimulationen trainiert. Ich spüre die Verbesserungen und befinde mich in einer guten Position", betonte der Mexikaner. "Ich habe mein Bestes getan und freue mich nun auf Melbourne, aber ein Rennwochenende ist noch einmal etwas komplett anderes." Den größten Nachholbedarf ortete der Rookie noch im Bereich des Qualifyings.

Nicht zu viel Risiko

Das Ziel für den ersten Grand Prix ist jedenfalls klar: Gutierrez will das Rennen beenden. "Ich mache Schritt für Schritt, es ist wichtig in einen guten Flow zu kommen", betonte er. "Es ist eine Strecke, die ich nicht kenne. Es macht keinen Sinn, 130 Prozent Risiko zu gehen. Ich versuche, eine gute Pace zu erreichen und mich langsam ans Limit zu bewegen." Von großer Bedeutung sei es zudem, alle Gefühle, die sich kurz vor dem Rennstart einstellen, zu ignorieren und beiseite zu schieben, um nicht abgelenkt zu werden.

Mit den Reifen, die einigen Piloten großes Kopfzerbrechen bereiteten, hatte Gutierrez kaum Probleme. "Es ist nicht so schwierig. Wenn man einmal ein gutes Verständnis von ihnen hat, kann man sie managen. Ich bin zuversichtlich, was das betrifft", sagte er. Wichtig sei es jedoch, einen Kompromiss zwischen den einzelnen Sektoren zu finden, wenn man sich auf Zeitenjagd begibt, um das schwarze Gold nicht zu überfordern. "Das ist etwas völlig anderes als die Reifen auf den Longruns zu managen, daran kann ich noch arbeiten."