Wer auf reißerische Geschichten aus war, hatte bei Nico Hülkenberg in Jerez keine Chance. Der Sauber-Pilot spulte an den ersten beiden Tagen seine Runden im neuen Boliden ab und hatte keine Beschwerden. Am Ende des Tages rollte er zwar aus, doch das Team führte lediglich einen Benzincheck durch. "Ich bin nicht hier her gekommen, um alle fünf Runden stehen zu bleiben", musste Hülkenberg die anwesenden Journalisten enttäuschen, die mehr als nur einmal nach möglichen Problemen fragten. "Wir hatten ein recht umfangreiches Testprogramm, aber es lief alles gut."

Interessanter war da schon die Frage nach dem Vergleich, schließlich war Hülkenberg in den vergangenen drei Jahren bei drei unterschiedlichen Teams unterwegs. So richtig wollte der 25-Jährige aber nicht herausrücken. "An den Williams kann ich mich gar nicht mehr so gut erinnern", sagte er. "Aber ich weiß noch, dass der Force India beim ersten Test richtig gut war. Erst war alles super, dann ging beim nächsten Test gar nichts." Auch wollte sich Hülkenberg nicht hinreißen lassen, voreilige Prognosen über die Stärke des C32-Boliden zu treffen.

"Es ist unmöglich zu sagen, ob man ein Siegerauto hat oder nicht", so Hülkenberg. "Ich bin noch recht jung im Sport und hatte noch nie die Situation, dass ich nach einem Test sagen konnte, dass das Auto siegen wird. Wir haben eine gute Grundlage, das Auto funktioniert soweit, wie die Aerodynamiker und Ingenieure es geplant hatten." Überhaupt geht es bei den ersten Testfahrten des Jahres weniger um die reine Performance, sondern darum, das Auto kennen zu lernen und die Kinderkrankheiten zu beseitigen.

So fasste auch Hülkenberg seine erste Begegnung mit dem Sauber auf, es war mehr ein Schnupperkurs als die Jagd nach Rundenzeiten. Gleichwohl fiel ihm auf, dass das Feld nicht gerade langsam unterwegs war und Jenson Button sowie Romain Grosjean mit ihren Zeiten im unteren 1:18er Bereich zügig loslegten. "Generell finde ich, dass alle flott unterwegs waren", meinte er. "Die Zeiten waren schon schnell und das sah teilweise aus wie im Qualifying, so dicht lagen die Zeiten beieinander." Er selbst brachte es auf eine 1:18.502, doch es sei noch Luft nach oben gewesen. Hülkenberg: "Meine schnellste Runde war noch nicht optimal." Dabei hielt sich die Optimierung des Setup jedoch auch eher in Grenzen.