Di Resta wird wohl auch im kommenden Jahr für Force India fahren, Foto: Sutton
Di Resta wird wohl auch im kommenden Jahr für Force India fahren, Foto: Sutton

Paul di Resta: Paul di Resta wurde zwar bisher von Force India noch nicht offiziell als Stammfahrer für die kommende Saison bestätigt, dennoch wäre es eine riesige Überraschung, wenn der Schotte 2013 nicht im Cockpit sitzen würde. Sofern gilt nicht die Frage, ob er bestätigt wird, sondern wann. Di Resta scheint das Warten auf die Bekanntgabe nichts auszumachen: "Es ist die Politik des Teams, nicht darüber zu diskutieren, aber ich mache mir keine Sorgen." Und Sorgen muss er sich auch nicht machen, bestätigte doch bereits Robert Fernley abseits des Korea GP, dass der Schotte "safe" ist.

Einschätzung: Bestätigung nur eine Frage der Zeit

Adrian Sutil: Adrian Sutil gilt als einer der heißesten Kandidaten auf das zweite Cockpit bei Force India. Zuletzt wurde sein Name am häufigsten mit dem Team in Verbindung gebracht. Er fühlt sich bereit, wieder bei seinem alten Arbeitgeber einzusteigen und hat sogar schon abgecheckt, ob er nach der Lux-Affäre in alle Länder einreisen darf. Laut Sutil kein Problem - jetzt heißt es abwarten, ob Vijay Mallya 2013 wieder auf seinen ehemaligen Schützling setzt.

Einschätzung: Die Lux-Affäre ist größtenteils vergessen - alles ist bereit für Sutils Neuanfang beim alten Team

Razia saß bereits im Wagen, Foto: Sutton
Razia saß bereits im Wagen, Foto: Sutton

Luiz Razia: Der GP2-Vizemeister absolvierte im September die Young Driver Tests für Force India und würde sich gerne ein Stammcockpit sichern. Razia bestätigte jüngst, dass er mit Marussia, Caterham und Force India verhandle, die Inder jedoch bevorzugen würde. "Es gibt weiterhin die Chance, mit ihnen ins Geschäft zu kommen", betonte der 23-jährige Brasilianer, der seine Zukunft gerne noch vor den Festtagen geklärt hätte. "Dann könnte ich mich zu Weihnachten mehr entspannen", betonte er.

Einschätzung: Als Testfahrer mit dem Team vertraut, trotzdem nur Außenseiterchancen

Jules Bianchi: Dass der Name Jules Bianchi fällt, wenn es um das Stammcockpit bei Force India 2013 geht, ist wenig verwunderlich. Bianchi hat immerhin die Rolle des Test- und Ersatzfahrers bei Force India inne und durfte auch schon im Freien Training am Freitag im Cockpit Platz nehmen. Aber auch wenn der Franzose der Überzeugung ist, einen Platz in der Formel 1 zu verdienen und sicherlich über Talent verfügt, stehen seine Chancen - zumindest für 2013 - eher schlecht. Gelegentliche Freitagseinsätze reichen bei weitem nicht aus, um einen starken Teamkollegen wie Paul di Resta herauszufordern oder Force India wichtige Punkte für die Konstrukteurswertung zu sichern.

Einschätzung: Gelegentliche Freitagseinsätze sind nicht ausreichend

Buemi würde gerne wieder Rennen fahren, Foto: Red Bull/GEPA
Buemi würde gerne wieder Rennen fahren, Foto: Red Bull/GEPA

Sebastien Buemi: Der Schweizer soll sich in der engeren Auswahl befinden. Nach einem weiteren Jahr als Testfahrer von Weltmeisterteam Red Bull, für die er bereits 2007 und 2008 testete, hat er dabei nicht allzu schlechte Karten. Denn wer würde nicht gern etwas Know-how von einem Top-Team abstauben? Bei Toro Rosso fuhr er in etwa auf dem Niveau von Jaime Alguersuari, auch bei ihm ist daher schwer einzuschätzen, wie er sich wohl in einem Force India schlagen würde. Bei ihm und Alguersuari läuft das Duell wohl eher auf Reifen- vs. Technik-Know-how hinaus. Da Buemi mehr zum Gesamtpaket beisteuern könnte, hat er die etwas besseren Chancen.

Einschätzung: Trumpfkarte Technik-Know-how vom Weltmeisterteam

Jaime Alguersuari: Der Spanier bringt aufgrund seiner Rolle als Testfahrer für Reifenhersteller Pirelli ein nicht unbedeutendes Wissen über die Pneus mit. Dieses kann er umso mehr in die Waagschale werfen, als er die nächste Generation, die noch weicher sein soll als die von 2012, ausführlicher testen konnte als alle anderen Piloten, die um das vakante Cockpit buhlen. "Zu Hause habe ich mein kleines Notebook mit all den Geheimnissen für nächstes Jahr", warnte er die Konkurrenz. Er habe etwa die Distanz von elf Grand Prix auf den Reifen zurückgelegt und dadurch zusätzliches Vertrauen gewonnen, ihr Verhalten zu verstehen. Wie stark sein Speed nach einem Jahr "Wettkampfpause" ist, ist dagegen schwer zu beurteilen. Zu Toro-Rosso-Zeiten ließ er gelegentlich sein Talent aufblitzen.

Einschätzung: Insiderwissen und ein Fragezeichen hinter dem Speed

Auch Petrov ist noch auf der Suche, Foto: Sutton
Auch Petrov ist noch auf der Suche, Foto: Sutton

Vitaly Petrov: Der Russe schien bei Caterham mangels Sponsoren schon aus dem Rennen um einen neuen Vertrag gewesen sein, dank dem doch noch erreichten zehnten Platz in der Konstrukteurs-Wertung habe sich das nun aber wieder geändert, erklärte seine Managerin Oksana Kossatchenko, die aber auch mit einem zweiten Rennstall in Verhandlungen steht. "Wir sind momentan nicht der Position, um etwas bekanntzugeben, da wir noch immer alle Möglichkeiten diskutieren", gab sie sich kryptisch. Es ist unklar, ob es sich bei diesem ungenannten Team um Force India handelt, da aber nicht mehr viele Cockpits frei sind, ist diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen.

Einschätzung: Force India hat attraktivere Optionen

Kamui Kobayashi: Bei Sauber trotz guter Ergebnisse ausgebootet, versucht der Japaner momentan, mittels Crowd Funding genügend Geld zu sammeln, um doch noch ein Cockpit für die kommende Saison zu ergattern. Mittlerweile steht Kobayashi bei einem Kontostand von über einer Million Euro, der Force India angesichts der erst angekündigten umfangreichen Investitionen jedoch nicht sonderlich beeindrucken dürfte. Für Kobayashi spricht sein vorzeigbarer Speed sowie die Fähigkeit, Überholmanöver wie kaum ein anderer setzen zu können.

Einschätzung: Könnte bei Force India auch ohne Sponsoren zum Zug kommen

Hat Senna eine Zukunft in der F1?, Foto: Sutton
Hat Senna eine Zukunft in der F1?, Foto: Sutton

Bruno Senna: Dank seiner finanzstarken Sponsoren gilt Bruno Senna bei den notorisch klammen Mittelfeld-Teams immer als aussichtsreicher Kandidat. Dank solventer Geldgeber wie Teamchef Vijay Mallya, der seinem Team erst kürzlich einen Zuschuss von rund 60 Millionen Euro zusagte, und Teamsponsor Sahara India Pariwar ist der indische Rennstall allerdings nicht auf Paydriver angewiesen. Keine gute Nachricht für den Brasilianer: Macht Force India die Entscheidung rein vom fahrerischen Können abhängig, dürfte Senna nur Außenseiterchancen besitzen.

Einschätzung: Force India braucht keinen Paydriver