Die Zeit des Abschieds ist gekommen. Am Sonntag fährt Lewis Hamilton sein vorerst letztes Rennen für McLaren. Neben seinem Team verabschiedete sich der Ex-Weltmeister vor dem Wochenende auch schon einmal vorsorglich von Siegen und Pole Positions. "Ich hoffe, dass das zu pessimistisch ist", sagt sein nächstjähriger Teamchef Ross Brawn.

Trotzdem bestätigt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Wir brauchen ein Auto wie in China." Dort gewann Nico Rosberg den ersten Grand Prix für das Silberpfeil-Team. "Wir arbeiten sehr hart, um unseren Fahrern diese Möglichkeit zu geben, aber wir müssen uns verbessern", weiß Brawn. Dennoch blickt er optimistisch in die Zukunft. "Lewis spielt nur die Erwartungen herunter, er möchte gewinnen, er will Poles. Er weiß aber auch, dass die Reise weitergeht."

Für Mercedes hat diese Reise schon längst begonnen. "Am Montag nach dem Saisonfinale wäre es viel zu spät", sagt Brawn scherzend. Das Team hat neue Ingenieure und Designer unter Vertrag genommen, den Windkanal von 50- auf 60-Prozentmodelle umgestellt und abermals die Aerodynamikabteilung umstrukturiert. "Es braucht auch einige Zeit, um sich einzuarbeiten und einzuspielen", betont Brawn. Jetzt seien die Motor- und Chassisabteilung aber besser integriert, was sich vor allem 2014 unter dem neuen Motorenreglement auszahlen soll.

Die Umstrukturierung der Aerodynamikabteilung führte zu einem kleinen Loch in diesem Jahr, als der frühere Chefdesigner Loic Bigois das Team bereits verlassen hatte, der Vertrag seines Ersatzmanns Mike Elliot bei Lotus aber noch nicht ausgelaufen war. "Es gab beim Übergang eine Lücke, die wir nicht richtig füllen konnten", gibt Brawn zu. Gleichzeitig habe es weitere Umstrukturierungen und die Windkanalumstellung gegeben. "Das hatte einen Einfluss, das hätten wir es etwas anders machen können."