Sauber erlebte in Indien ein Qualifying mit gemischten Gefühlen. Während sich Sergio Perez über Rang acht freute, war die Enttäuschung über Platz 17 für Kamui Kobayashi groß. Der Japaner wurde sämtlicher Chancen beraubt, als ein Aussetzer in der Telemetrie dazu führte, dass sein Sauber nicht richtig eingestellt war. "Es ist jammerschade, dass ich im Qualifying nur 17. geworden bin. Das Auto ist deutlich schneller, aber in Q2 lief alles schief", berichtete Kobayashi.

"Ich hatte mich entschieden, nur für eine schnelle Runde Benzin an Bord zu nehmen, und dann machten wir einen Fehler mit einer Einstellung des Autos, der dazu führte, dass die Bremsbalance völlig daneben war. Wegen der Benzinmenge hatte ich keine zweite Chance. Entsprechend hatte ich meine schnellste Runde in Q2 auf gebrauchten Reifen gefahren anstatt mit neuen am Ende des Qualifyings", schilderte er das Unglück. Am morgigen Rennsonntag müsse das Team das Beste aus der Situation machen und die Reifen optimal nutzen. "Immerhin kann man hier überholen", machte er sich Hoffnung.

Perfekte Runde in Q2

Ganz anders sah die Gefühlslage bei Perez aus, bei dem das verpasste erste Freie Training am Freitag nicht negativ zu Buche schlug. "Ich bin sehr zufrieden. Es ist eines dieser Qualifyings, die man nie erwartet. Es war ein großartiges Qualifying für mich und ich bin sehr glücklich, dass ich es in Q3 geschafft habe", erklärte der Mexikaner, der betonte, dass hinter diesem Ergebnis harte Arbeit stecke. "Dorthin zu kommen, war eine tolle Leistung des Teams. Die Jungs haben das Auto seit Freitag, als wir gar nicht zurechtkamen, enorm verbessert", meinte Perez. "Ich denke, in Q2 ist mir eine perfekte Runde gelungen. Jene in Q3 war nicht ganz so toll, aber immer noch in Ordnung. Ich bin hochmotiviert für das Rennen und will so viele Punkte wie irgend möglich holen."

Teamchefin Monisha Kaltenborn betonte, dass nach einem schwierigen Start ins Wochenende, der hauptsächlich von der Frage der bestmöglichen Reifennutzung geprägt gewesen sei, das Team und die Fahrer im Qualifying einen klaren Schritt nach vorne machen konnten. "Position acht für Sergio ist unter diesen Umständen eine sehr gute Leistung. Leider konnte Kamui von dieser positiven Entwicklung nicht profitieren, weil er durch einen technischen Vorfall gebremst wurde, der ganz klar nicht sein Fehler war", hob sie hervor.

Giampaolo Dall'Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke, meinte, Rang acht von Sergio Perez sei das maximal Mögliche gewesen. "Mit Kamui hatten wir ein ganz ungewöhnliches Problem: Weil die Telemetrie ganz kurz ausgestiegen war, fuhr er mit der falschen KERS-Einstellung in Kurve eins. Das führte zu einer falschen Bremsbalance, und deshalb konnte er seine letzte fliegende Runde in Q2 nicht nutzen", erläuterte er.