Am Tag nach dem Verlust der Führung in der Fahrer-WM beim Korea Grand Prix an Sebastian Vettel versuchte man sich bei Ferrari kämpferisch zu zeigen. Präsident Luca di Montezemolo plante bereits sein Debriefing mit Teamchef Stefano Domenicali und Technikdirektor Pat Fry, die es schon am Montag wieder nach Maranello zurückgeschafft hatten und er gab auch vor, wie der Rest der Saison angegangen wird: "Ferrari gibt nicht auf und wir werden bis zum Ende kämpfen."

Montezemolo griff noch einmal das auf, was Fernando Alonso am Samstag in Korea gesagt hatte und betonte, dass die Scuderia das beste Team sei. "Das war auch gestern so, die Arbeit an der Strecke war perfekt. Wir haben mit Fernando Alonso auch den besten Fahrer und es freut mich, dass Felipe Massa wieder auf einem guten Level ist", sagte der Präsident, der am Dienstag mit Felipe Massa über dessen Zukunft bei Ferrari sprechen will.

Ein paar Zehntel

Davor erfolgt aber die Analyse mit Domenicali und Fry, doch Montezemolo glaubte schon selbst zu wissen, was getan werden muss. "Wir sind ein paar Zehntelsekunden von den Besten weg, besonders im Qualifying. Wir müssen versuchen, ein Auto für die erste Reihe zu haben, denn wenn wir weiter hinten starten, macht es das Leben viel schwerer und man hat ein größeres Risiko, in Unfälle verwickelt zu werden. Damit wir ein schnelleres Auto haben, müssen wir Tag und Nacht methodisch und entschlossen arbeiten", betonte Montezemolo auf der Ferrari-Website.

Aus seiner Sicht ist die Weltmeisterschaft aber noch offen, immerhin schien McLaren vor ein paar Rennen unschlagbar und nun ist Red Bull vorne, während Ferrari noch mitmischt. Der Präsident meinte, dass sich daher alles schnell wieder ändern kann. "Natürlich bedauern wir die rund 30 verlorenen Punkte von den zwei Unfällen in Spa und Suzuka. Hätten wir diese, dann wären wir heute noch 24 Punkte vorne und führten ein völlig anderes Gespräch. In meinen vielen Jahren bei Ferrari habe ich aber alles gesehen: verlorene Weltmeisterschaften in letzter Minute, so wie mit Fernando 2010 - oder sogar erst nach der Ziellinie, wie mit Felipe 2008. Wir haben aber auch gewonnen, als es keiner mehr für möglich hielt, so wie bei Kimis Titel 2007."