Timo Glock musste sich im Qualifying von Yeongam zwar seinem Teamkollegen Charles Pic geschlagen geben, wird aber dennoch vor dem Franzosen von der 21. Position ins Rennen starten, da dieser aufgrund eines Motorwechsels an das Ende des Feldes zurückgereiht wird. Viel Zeit ließ Glock in Kurve zehn liegen, wo er sich verbremste und daher den Scheitelpunkt nicht traf.

"Das Rad ist stehengeblieben und ich bin nach außen auf den Kerb geraten", erklärte der Marussia-Pilot, der sogar leicht in den Dreck neben der Strecke kam, was zu Lasten der Traktion ging. "Die dreieinhalb Zehntel, die man hier verliert, holt man dann auch nicht mehr auf und geht zudem mit einem etwas unsicheren Gefühl in die nächste Kurve, weil man noch Dreck auf den Rädern hat", führte er aus. Aber auch ohne den Fehler hätte es für Glock zu keiner besseren Startposition gereicht, da die Caterham-Piloten Heikki Kovalainen und Vitaly Petrov rund eine Sekunde schneller waren.

Seit Glock in Singapur den zwölften Rang erkämpfen konnte und damit in der Konstrukteurs-Wertung Marussia vor Caterham brachte, gilt seine gesamte Aufmerksamkeit den grünen Rivalen, würde das Halten der Position doch viele zusätzliche Millionen in die Teamkasse spülen. Große Chancen, Caterham in Südkorea hinter sich zu lassen, sieht Glock jedoch nicht. "Caterham zu schlagen wird schwierig", gab er zu. Ein möglicher Schlüssel zum Erfolg könnte die größere Anzahl an frischen Reifen gegenüber Kovalainen sein und hinzu kommt der Umstand, dass der Marussia-Bolide gegen Rennende hin zumeist immer schneller wird.

Glock führte dies einerseits auf den besseren Grip zurück, der sich im Laufe des Rennens auf der Strecke bildet und zudem würde der Effekt von KERS, über das Caterham im Gegensatz zu Marussia verfügt, mit leereren Tanks geringer ausfallen. Gerade der Umstand, dass der große Rivale über KERS verfügt, dämpfte Glocks Optimismus jedoch beträchtlich. "Es ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit zu überholen", meinte er. "KERS ist der Hauptgrund, warum Caterham schneller ist." Marussia verlor im ersten Sektor mit seinen langen Geraden fünf Zehntel auf Caterham, während man in den übrigen Streckenabschnitten wesentlich weniger einbüßte.

Glocks Leidenszeit hat jedoch bald ein Ende, denn im kommenden Jahr wird auch Marussia endlich über KERS verfügen. Dazu kommt, dass der Deutsche in den letzten Rennen deutliche Steigerungen in puncto Boxenstopps und Strategie ortete. "Wir waren in Suzuka an der Box die Viertschnellsten", betonte er stolz. "Wir haben uns in den letzten drei, vier Rennen deutlich gesteigert und mit einem ordentlichen Boxenstoppsystem mit Ampel wären wir noch näher dran", meinte er. Ein solches soll in der nächsten Saison ebenfalls zur Anwendung kommen und gepaart mit der guten Strategie - in Suzuka konnte Glock aufgrund besser getimter Boxenstopps Kovalainen drei Sekunden abnehmen - einen Schritt nach vorne erlauben.