Was gab es in Suzuka nicht viel Aufregung um das Doppel-DRS, das bei Red Bull am Auto erspäht worden war und eigentlich schon früher im Einsatz war. Sofort wurde eine direkte Korrelation zwischen dem Einsatz des Systems und der dominanten Vorstellung von Sebastian Vettel hergestellt. Teamchef Christian Horner musste danach aber festhalten, dass das Doppel-DRS nicht der Schlüssel war, warum es wieder so gut läuft. Beim System des österreichischen Teams fließt die Luft bei geöffnetem DRS in zuvor verdeckte Kanäle und wird einerseits zum Diffusor und andererseits zum Beam Wing geleitet, wodurch bei beiden die Strömung abreißt und mehr Top-Speed möglich wird.

Im Qualifying war das klarerweise eine Hilfe, da das System dort beliebig oft eingesetzt werden konnte, aber auch im Rennen war Vettel eine Klasse für sich, obwohl er dort laut eigener Aussage nur zwei Mal beim Überrunden das DRS aktivieren konnte. Dementsprechend konnte Horner relativ einfach sagen, dass es nicht nur an dem System lag, warum es so gut lief. "Wie bei all diesen Dingen gibt es nie ein Allheilmittel und ich denke, man könnte nur schwer behaupten, dass die Leistung des Autos hier rein am Heckflügel liegt. Ich denke, wir haben in allen Bereichen Fortschritte gemacht und es geht darum, die Details zu verbessern", meinte der Teamchef.

Täuschen, tricksen, tarnen

So musste er anmerken, dass Red Bull in Japan auch den schnellsten Boxenstopp hatte. "Es wäre also falsch, zu sagen, unser Formanstieg liegt an ein paar km/h auf der Geraden." Mit seiner Meinung war er nicht alleine, so glaubte Christian Danner, dass viel mehr dazugehörte. "Ich glaube nicht, dass es am viel diskutierten Doppel-DRS liegt. Das ist täuschen, tricksen, tarnen - es liegt an etwas anderem. Ich bin kein Aerodynamiker, aber am Freitagmorgen habe ich das Auto auf der Strecke gesehen und es lag wie ein Brett. Es hatte Abtrieb ohne Ende und gab den Fahrern Vertrauen. Das war sagenhaft. Das kommt von der Aerodynamik, nicht von einem Doppel-DRS", erklärte Danner Motorsport-Magazin.com.

Interessant war, dass Horner betonte, Red Bull habe das Doppel-DRS schon vorher im Renneinsatz gehabt und es auch an einigen Freitagen mitgeführt. Primär musste er aber festhalten, dass einige Faktoren in Japan zu der starken Vorstellung verhalfen. Der Sturm im Wasserglas bezüglich der neuen Flügeltests der FIA hatte Red Bull ohnehin kaum gekümmert. Wieder einmal waren die Vorderflügel beanstandet worden, sie wiesen aber trotz neuer Tests keine irregulären Auffälligkeiten auf.

Der beste Job entscheidet

"Ich denke, das Auto hat hier bei allen Bedingungen gut funktioniert, mit viel Benzin, wenig Benzin, auf Longruns mit beiden Reifenmischungen, die wir dieses Wochenende hatten. Ich denke, die Natur dieser Strecke liegt dem Auto. Wir haben aber gesehen, wie die Leistung schwanken kann, es gibt also absolut keine Vorhersagen, die wir von hier mitnehmen können, außer dass wir weiter pushen und Leistung ans Auto bringen müssen. Die WM ist nun ein fünf Rennen dauernder Kampf zwischen Fernando und Seb. Man darf die anderen nicht ausschließen, aber wer auch immer den besten Job macht, wird gewinnen."