Wenn es um die Plätze bei den absoluten Spitzenteams der Formel 1 geht, dann ist Felipe Massas Cockpit wohl der interessanteste freie Platz für die Saison 2013. Und weil dieses Cockpit so interessant ist, verleitet es zu mehr Spekulationen, als es manchem lieb sein kann. Denn die Spekulationen widersprechen sich gerne selbst, so heißt es aktuell einerseits, dass Paul di Resta wohl beste Chancen auf den Wechsel zu Ferrari hat, andererseits wird aber auch betont, dass Felipe Massa gute Aussichten darauf hat, weiter bei der Scuderia fahren zu dürfen. Da Fernando Alonso wohl kaum Ferrari verlassen wird, geht die Rechnung nicht ganz auf.

Nicht zu vergessen, vor nur wenigen Tagen war noch Nico Hülkenberg von den beiden Force-India-Piloten der heißere Kandidat auf den Ferrari-Einstieg, sogar von einem Vorvertrag wurde gesprochen, mittlerweile hat sich der Gerüchtewind aber anscheinend um 180 Grad gedreht. Endgültig geklärt werden soll die Sache angeblich Anfang nächster Woche. "Ich werde es euch bald wissen lassen", sagte Teamchef Stefano Domenicali. Di Resta konnte in Suzuka nur betonen, wie enttäuscht er ist, nicht statt Sergio Perez bei McLaren gelandet zu sein. "Die Entscheidungen wurden offensichtlich aus kommerziellen Gründen getroffen", meinte Di Resta. "Ich habe immer gesagt, ich will Rennen gewinnen und wenn ich die Chance darauf bekomme, werde ich sie mit beiden Händen ergreifen."

Es herrscht viel Bewegung

Laut Hülkenberg ist wohl jeder noch im Rennen - oder glaubt es, zu sein. "Die Ereignisse der Vorwoche haben für viel Bewegung am Fahrermarkt gesorgt. Natürlich will ich jetzt wissen, was passiert, nicht in drei Monaten. Es sollte in ein paar Wochen Klarheit geben, aber noch ist nichts entschieden", sagte der Deutsche, der sich zumindest sicher war, 2013 wieder ein Cockpit zu haben. Ganz so sicher klang Massa nicht, als er darauf angesprochen wurde, ob er 2013 noch bei Ferrari sein wird. "Naja, ich glaube, vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich bin recht zuversichtlich, dass es in die richtige Richtung läuft", meinte der Brasilianer.

Etwas sicherer klang da schon der von Sauber zu McLaren wechselnde Sergio Perez. Als bisheriges Mitglied der Ferrari Academy glaubte er, genau zu wissen, warum er für Massas Platz nie infrage kam. "Aktuell ist es schwierig. Ich denke, sie sind mit Felipe glücklich. Er ist ein sehr guter Fahrer, er hat sich auch als Fahrer bewiesen. Ich habe mich noch nicht bewiesen. Ich bin nicht so eine Garantie wie Felipe, daher war ich wohl nie eine Option für sie", meinte er. Auf die Aussagen von Perez angesprochen, konnte Massa nur zurückgegen: "Ich denke, das zeigt, Ferrari hat großes Interesse daran, dass ich weitermache." Da Fernando Alonso auch Mitsprache-Recht hat und er sich immer wieder für Massa ausgesprochen hat, stehen seine Chancen tatsächlich nicht schlecht.