Hinter Fernando Alonso und Felipe Massa liegt ein arbeitsreicher Tag. Ferrari splittete sein Trainingsprogramm auf - während Alonso neue Teile testete, versuchte Massa eine gute Balance im Auto zu finden. Insgesamt spulten beide Ferrari-Piloten 91 Runden ab. "Ich habe heute verschiedene Teile getestet. Einige schienen gut zu sein, andere weniger. Ich denke, dass wir für letztere einfach noch mehr Zeit brauchen", erklärte Alonso.

Im Training landete er mit einer halben Sekunde Rückstand auf Sebastian Vettel auf Platz drei. "Alles in allem verlief der Tag positiv, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht als wären wir nicht so konkurrenzfähig wie in Monza. Auf Straßenkursen wie Singapur, wo es um maximalen Abtrieb geht, leiden wir ein wenig mehr", gestand der Spanier. Aber auch die Reifen stellten - speziell für Massa - ein großes Problem im Training dar.

"Das Auto fühlte sich den ganzen Tag nicht gut an. Ich kämpfte in beiden Sessions mit Reifenverschleiß. Am Ende der zweiten Session haben wir etwas gefunden, wodurch es besser wurde, aber das erklärt nicht alle Probleme mit dem Auto", klagte der Brasilianer. Der Unterschied zwischen den weichen und superweichen Reifen sei größer als erwartet.

"Ich denke, wir werden erst morgen ein klares Bild von den Reifen sehen. Auf einer Strecke wie dieser ist es aufgrund des Verkehrs sehr schwierig, die Reifen über eine längere Distanz zu testen. Am Sonntag wird es entscheidend sein, mit den Reifen richtig umzugehen", sagte Alonso. Nach Ansicht von Race Operation Manager Diego Ioverno habe Ferrari einen normalen Freitag erlebt. "Wir müssen verstehen, was auch die anderen verstehen müssen, und zwar wie lange die Reifen am Leben bleiben und wie die Fahrer mit den Reifen umgehen", verriet Ioverno.

Neuer Heckflügel - ja oder nein?

"Wir müssen die Daten zwar noch analysieren, aber auf einer Reifenmischung sehen wir nicht schlecht aus", fuhr er fort. Nach der Analyse der Daten will Ferrari auch entscheiden, ob der neue Heckflügel das gesamte Wochenende zum Einsatz kommt. Als Entscheidungshilfe wechselte die Scuderia in der zweiten Session auf den alten Flügel zurück, um Vergleichsdaten zu haben.

"Wir untersuchen die Zahlen noch, daher kann ich im Moment nicht sagen, ob wir den neuen Heckflügel einsetzen werden", so Ioverno. Sollte der neue Flügel nicht zum Einsatz kommen, sei man keinesfalls verzweifelt. "Ich denke, dass das Problem alle Teams haben. Da wir keine Tests mehr haben, müssen wir uns auf die Zahlen aus dem Windkanal verlassen. Da kann es leicht passieren, dass ein Teil auf der Strecke nicht so funktioniert wie erwartet. Das ist sicher kein Vergnügen, aber auch kein Grund zum Verzweifeln", erklärte Ioverno.