Lewis Hamilton und das große Flügel-Missverständnis in Spa-Francorchamps. Der McLaren-Pilot sprach nach dem Qualifying in Belgien mehrmals von einem Desaster. P8 im Qualifying klingt erst einmal nicht nach einem Weltuntergangs-Szenario, doch im Vergleich zu Jenson Buttons Pole stand der Brite, der um einen neuen Vertrag pokert, nicht im besten Licht. Offenbar kam es zu einem teaminternen Missverständnis, wie Hamilton nach dem Zeittraining aufklärte. Während er selbst mit der alten Version des Heckflügels unterwegs war, setzte Button auf die neue Version.

"Von Jensons Pole bin ich nicht überrascht, von etwas anderem schon", sagte er. "Mir wurde gesagt, dass der Unterschied zwischen dem neuen und dem alten Flügel nicht so groß sei. Es hieß, dass die alte Version im Qualifying schneller sei, im Rennen dafür die neue. Wir gingen ein Risiko ein bei dieser kollektiven Entscheidung." Ein Risiko, das sich offenbar überhaupt nicht auszahlte. Nachdem McLaren während des 3. Trainings am Samstagmorgen erkannte, dass die Konkurrenten Red Bull und Ferrari stärker geworden waren, wollten die Briten nachziehen.

"Als wir sahen, dass die Red Bulls und Ferraris in P3 schneller wurden, wechselten wir auf den alten Flügel zurück", so Hamilton. Während des Trainings hatte er nämlich ebenfalls die neue Version eingesetzt. "Aber am Ende waren diese Teams auch nicht so schnell. Leider ist unser alter Flügel auf den Geraden lahm wie Hölle." Aus diesem Grund erwartete Hamilton ein ziemlich langweiliges Rennen - zumindest für ihn persönlich: "Wir müssen Schadensbegrenzung betreiben. Ein 1-2-Finish für McLaren wäre zwar toll, aber ich glaube, dass das unmöglich wird." Einen Sieg für Fernando Alonso wollte er ob der schwächelnden Titelkonkurrenz allerdings nicht orten. "Das sehe ich nicht so, denn es ist ein langes Rennen und wir wollen vor ihm ins Ziel kommen, was wichtig wäre. Nichts ist unmöglich, wir müssen positiv denken.