Sebastian Vettel kehrt beim Rennen in Spa an den Ort zurück, wo in der Vergangenheit Weltmeisterschaften für ihn positiv beeinflusst wurden, aber auch - wie durch den Unfall mit Jenson Button 2010 - endeten. Momentan fehlen dem Doppelweltmeister 42 Punkte auf Fernando Alonso und von Seiten des Red Bull Teamberaters Dr. Helmut Marko kam leichte Kritik, Vettel müsse seine Leistung im Qualifying verbessern. Das sieht der Deutsche aber gelassen. "Ich weiß, dass ich mich noch steigern kann, und dass wir uns auch insgesamt noch steigern müssen, damit wir möglichst bis zum Schluss mitreden können", erklärte er.

Allerdings sei er nur bei zwei Qualifyings unter seinen Möglichkeiten geblieben. Insgesamt hätte es aber Zeittrainings gegeben, in denen Red Bull allgemein zu kämpfen hatte. "Australien war zu Anfang natürlich ein Schock", dachte Vettel an die Platzierungen fünf und sechs zurück. Auch in China sei es nicht optimal gelaufen, allerdings habe nie die Welt gefehlt.

In Spa will der Doppelweltmeister nun wieder richtig angreifen, als nötigen Wendepunkt sieht er das 13. Saisonrennen allerdings nicht. Speziell 2011, als er in den Ardennen gewinnen konnte, war der Weg zu Sieg allerdings ein beschwerlicher. Red Bull hatte sich im Qualifying für einen steilen Sturz entschieden, was Blasenbildung auf den Reifen, das sogenannte "Blistering", verursachte.

Um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten, die das Rennen auf eben diesen Reifen starten mussten, stand die Frage im Raum, den Sturz zu ändern und damit einen Start aus der Boxengasse in Kauf zu nehmen. Nach reiflicher Überlegung konnte Vettel seine Pole aber behalten und Red Bull wechselte früh auf Medium-Reifen - das Problem war erledigt.

Derartige Schwierigkeiten sieht Vettel 2012 allerdings nicht. "Generell weißt du nie, was alles schief geht. Die Autos sind am Limit gebaut und du versuchst, am Limit zu fahren. Aber dieses spezielle Problem, das wir im letzten Jahr hatten, sollte nicht mehr auftreten", zeigte sich Vettel überzeugt. Man habe im letzten Jahr Erfahrungen gesammelt und die Lektion als Team gelernt.