Red-Bull-Teamchef Christian Horner musste in Ungarn mit Nachdruck dementieren, dass Red Bull jemals im Parc Ferme illegale Änderungen an seinem Auto vorgenommen hat. Es war aufgekommen, dass beim Auto des Teams ein System zur Verstellung der Fahrhöhe aufgetaucht war, das der FIA nicht genehm war - und das direkt nach den Diskussionen um die Motoren-Kennfelder in Hockenheim. Beim Kanada Grand Prix hatte die FIA Red Bull Racing darum ersucht, an der vorderen Radaufhängung einen Mechanismus zu ändern, der es erlaubte, die Einstellung der Aufhängung manuell zu ändern.

Derlei Änderungen dürfen eigentlich nur mit Werkzeugen möglich sein, weswegen es den Regelhütern nicht gefiel, wie einfach es am RB8 durchzuführen war. Um das Verstellen der Fahrhöhe etwas schwieriger zu gestalten, gab es die Anweisung, das System so zu ändern, dass man nur noch mit Werkzeugen die Fahrhöhe verstellen kann. Das liegt daran, dass die Aufhängungs-Einstellungen zwischen Qualifying und Rennen nicht verändert werden dürfen und um das sicherzustellen, soll das nur mit Werkzeugen möglich sein, besagt das Reglement.

Kein Thema

Dementsprechend kam der Verdacht auf, Red Bull habe die Einfachheit seines Systems dazu genutzt, um kurz vor dem Rennen noch Anpassungen vorzunehmen, ohne dass es Verdacht erweckte. Horner besteht allerdings darauf, dass so etwas nie gemacht wurde. "Man konnte das entweder mit der Hand oder einem Werkzeug ändern, aber die FIA sagte, es wäre ihr lieber, dass es nur mit einem Werkzeug geht. Wir haben nie die Fahrhöhe im Parc Ferme geändert oder so etwas. Das ist wirklich kein Thema", sagte Horner.

Dennoch musste sich der Teamchef die Feststellung gefallen lassen, dass die Regeln eigentlich besagen, dass die Aufhängung nur mit Werkzeugen verstellt werden können darf. "Es gibt viele Dinge, die am Auto manuell gewechselt werden, doch es wird ein Werkzeug benutzt. Die Aufhängung wurde im Parc Ferme nie verändert, niemals. Was in Kanada am Auto war, war auch bei anderen Rennen am Auto, doch niemals wurde es im Parc Ferme verstellt. Es geht um die Frage, ob man es mit einem Werkzeug oder manuell macht und es wird mit einem Werkzeug gemacht", betonte er bei Autosport.

Nicht die erste Diskussion

In diesem Jahr gab es bereits mehrfach Diskussionen wegen Red Bull. Darunter waren der Unterboden, der aufgrund von Löchern nach Monaco getauscht werden musste, das Design der Felge, das in Kanada geändert werden musste und eben die Motoren-Kennfelder, die in Deutschland kritisiert wurden. Für Horner liegen die ganzen Beschwerden nur daran, dass Red Bull eben wieder ein schnelles Auto gebaut hat. "Ich denke, das ist die Folge unserer Stärke. Wenn andere sich beschweren, dann liegt es daran, dass das Auto schnell ist und das ist hier der Fall."