Jenson Button erlebt momentan keine einfache Situation. Nach gutem Saisonbeginn ist seine Form verloren gegangen und er kämpft darum, den Anschluss an die Spitze wieder herzustellen. Vorrangig scheint sein Problem bei den Reifen zu bestehen, wobei dieses Reifenproblem wohl mit Setupveränderungen an seinem McLaren zusammenhängt. Das Team versucht nun, der Geschichte auf den Grund zu gehen. Martin Whitmarsh ist überzeugt, dass ein Weg gefunden wird, um den Briten wieder nach vorne zu bringen.

"Dieser Reifen ist eine Herausforderung: Wenn wir die Fahrer nicht in eine Position bringen, in der die Reifen in ihrem Arbeitsfenster sind, wird man es schwer haben. Wir müssen zusammenarbeiten. Toll ist, dass Jenson sehr viel Erfahrung hat. Er war sehr ruhig und unkritisch. Für Jenson ist es sicher frustrierend, wenn wir keine Antwort haben. Aber keiner ist besser gerüstet als Jenson, um mit dem Team zusammenzuarbeiten und eine Lösung zu finden", sagte Whitmarsh. Da sich die Temperaturen in Kanada am Renntag noch einmal erhöhen sollen, hielt er es sogar für möglich, dass bereits am Sonntag ein völlig anderes Bild erkennbar ist.

Auf der anderen Seite des Fensters

Aber selbst wenn, so würde McLaren das vorerst nur als Erfahrung mitnehmen, um in weiterer Folge dazuzulernen. "Das ist eine interessante Herausforderung. Wenn man momentan die Boxengasse rauf und runter geht, wird man Leute treffen, die hin und wieder schnell sind, aber nicht genau wissen, warum das so ist und umgekehrt wird es genauso sein", war Whitmarsh überzeugt. Fest steht für ihn, dass das kleine Arbeitsfenster der Reifen die Sache erschwert. So ist es einerseits schwierig, den Reifen auf Temperatur zu bekommen und ihn dadurch zum Arbeiten zu bringen. Auf der anderen Seite hielt er es durchaus möglich, Lösungen zu finden, um viel Temperatur in den Reifen zu bekommen. "Aber dann würden wir wohl auf der anderen Seite des Arbeitsfensters landen."

Das Problem an der Sache ist, beim Reifen ist nicht nur ein Temperaturwert ausschlaggebend. Die Teams wollen es schaffen, die Karkasse, also das Innere des Reifens, warm zu bekommen, während die Oberfläche sich nicht zu sehr erhitzt, da sich der Gummi sonst zu schnell verschleißen würde. "Das ist ein sehr kleines Fenster und viele Teams, wir inklusive, stehen vor einer Herausforderung. Wir lernen noch dazu", betonte Whitmarsh.