Mit seinem spektakulären Crash am Ende von Q2 sorgte Pastor Maldonado im Qualifying zum Großen Preis von Kanada für den Aufreger schlechthin. Bei dem Versuch, das Maximum an Performance aus seinem Auto herauszuquetschen, krachte der Williams-Pilot in die Wall of Champions. Der Abflug kurz vor der Ziellinie war umso bedauerlicher, da der Venezolaner auf bestem Weg war, den Sprung in das dritte Qualifikationssegment zu schaffen.

"Es war von Q1 an sehr kompliziert", berichtete Maldonado. "Wir hatten eine gute Pace, aber ich habe oft im Verkehr festgesteckt und schon in Q1 nur eine gute Runde hingekriegt. In Q2 habe ich in der letzten Kurve zu viel gepusht, allerdings war das die einzige Chance, Q2 zu erreichen." Da er nicht in der Lage gewesen ist, mehrere Runden am Stück zu fahren, ist es ihm zuvor nicht gelungen, die Reifen auf die richtige Temperatur zu bekommen. Deshalb habe er auf seinem letzten Run alles riskieren müssen.

Doch die Zeitenjagd endete ja bekanntermaßen in der Streckenbegrenzung. Maldonado war allerdings davon überzeugt, dass er es ohne seinen Abflug unter die besten Zehn geschafft hätte. "Ich wäre mit Sicherheit in Q3 gewesen", meinte er. "Schwer zu sagen, was dann noch möglich gewesen wäre. Ich war aber bei den Zwischenzeiten zwei Zehntel schneller als morgens, eine 1:14.5 oder 1:14.6 hätte ich schaffen können." Damit wäre er immerhin auf P7 gelandet.

Ins Rennen geht Maldonado nun von Startplatz siebzehn, der Barcelona-Sieger traut sich aber durchaus zu, den einen oder anderen Platz gut zu machen, insbesondere weil er mit seinem FW34 sehr zufrieden war. "Am Auto lag es nicht, auch wenn es vielleicht nicht für die Pole gereicht hätte, waren wir konkurrenzfähig", sagte der Williams-Fahrer. "Ich bin mir sicher, dass ich morgen einige Plätze gut machen kann."

Zuversichtlich stimmte ihn vor allem die Leistung aus dem Freien Training. "Gestern hatten wir einen Longrun auf den superweichen Reifen, der sehr, sehr stark war. Ich hatte sehr guten Grip und gleichzeitig war der Reifenverschleiß nicht so hoch." Sollte es tatsächlich mit einer Fahrt in die Punkte klappen, könnte sich Maldonado auch aus dem kleinen Tief befreien, in dem er sich seit seinem Rennsieg in Barcelona befindet. An Einsatz werde es zumindest nicht mangeln, stellte der WM-Neunte klar. "Ich habe in Monaco und hier ein bisschen Pech gehabt, aber morgen ist ein neuer Tag. Ich werde auf jeden Fall alles geben", kündigte Maldonado an.