Daniel Ricciardo zog nach dem Qualifying in Montreal ein zufriedenes Gesicht. Mit Platz 14 holte er das Maximum aus dem Auto heraus und ließ dabei Gegner hinter sich, die er durchaus für schneller als Toro Rosso hält. "Ich habe alles herausgeholt, davon bin ich zu 98 Prozent überzeugt", scherzte der Australier. Für das Rennen hat er sich bereits eine Strategie zurecht gelegt.

"Wenn man außerhalb der Top-10 steht, dann ist es wichtig die Nase aus allem Ärger herauszuhalten. Aber wenn man eine Lücke sieht, dann muss man seine Chance ergreifen. Hier kann man gut überholen und wer einen Fehler macht, der ist schnell weg. Somit kann es im Rennen weit nach vorne oder zurück gehen", erklärte Ricciardo. Dass er seinen Teamkollegen Jean Eric-Vergen im Qualifying hinter sich gelassen hat, ist für ihn ein weiterer Bonus.

"Wir pushen einander, aber gleichzeitig versuchen wir uns nicht gegenseitig in die Karre zu fahren. Ich respektiere ihn und er respektiert mich. Das ist wichtig, aber klar will jeder besser sein als der andere", verriet er. Wenn es darum geht, das Auto zu verbessern und das Team nach vorne zu bringen, ziehen Riccciardo und Vergne an einem Strang. Angesichts des engen F1-Feldes ist der Sprung nach vorne alles andere als leicht. "Wir sind nicht weit weg, aber da alles so eng beieinander liegt, ist es noch schwieriger irgendwo ein Zehntel zu finden. Wir müssen jetzt die richtigen Weiterentwicklungen tätigen, um nicht den Anschluss zu verlieren", meinte Ricciardo.

Für dieses Wochenende hat Toro Rosso einen neuen Auspuff im Gepäck. "Ich denke, es ist eine Verbesserung, aber die anderen Teams haben ähnliche Updates. Dadurch sind wir vielleicht etwas näher dran, aber nicht nah genug", so Ricciardo. Alles in allem würde es in die richtige Richtung gehen. "Im Vergleich zu Barcelona oder Monaco sind wir näher dran. Ich denke, dass wir morgen im Rennen noch besser dastehen können. Ich bin zwar am Freitag keine Longruns gefahren, aber Jean-Eric und die Zeiten sahen vielversprechend aus", sagte der Australier.

Die hohen Temperaturen am Rennsonntag könnten Toro Rosso allerdings einen Strich durch die Punkte-Rechnung machen. "Morgen soll der heißeste Tag des Wochenendes werden. Wenn das der Fall ist, dann hat das sicherlich Einfluss auf die Strategie, denn bei heißeren Temperaturen haben wir normalerweise mehr mit den Hinterreifen zu kämpfen", erklärte Ricciardo.