"Wo war das, als ich es brauchte", meinte Lewis Hamilton, als er wenige Minuten nach dem Rennende in Monaco im strömenden Regen über die 78 Runden im Fürstentum sprach. Der Brite hatte um Schlechtwetter gebetet, als er im Zug hinter Mark Webber hing und auf Platz fünf festsaß. "Das hätte einiges geändert. Ob die Leute gestoppt hätten oder nicht, ob sie auf Slicks geblieben wären, das wäre aufregend geworden", sagte er.

Dabei war Hamilton schon froh, so gut vorne mitgefahren zu sein, denn er hatte durchaus die Befürchtung, dass McLaren gegenüber der Konkurrenz an Boden verliert. "Das Team hat viel Arbeit vor sich, denn wir fallen Rennen für Rennen zurück. Die anderen finden eine starke Pace. Wenn wir kein Glück haben, dann ziehen sie schnell weg", erklärte der Brite. Er forderte das Team dazu auf, weiter zu pushen und zu kämpfen. "Wir müssen Zeit finden, die Jungs sind besonders im Rennen schneller als wir. Wir müssen herausfinden, wie wir uns verbessern und Pace zulegen."

Nicht noch mehr verlieren

Hinter Sebastian Vettel hatte Hamilton gemerkt, dass der Deutsche viel mehr Grip hatte, vor allem in den langsamen Kurven. "Sie haben mehr Abtrieb als wir", stellte er fest. Bei einem Blick auf die WM-Tabelle musste er noch bemerken, dass er im Vergleich zu seinen härtesten Konkurrenten Punkte verloren hatte. "Wir müssen schauen, dass wir ab jetzt nicht noch mehr verlieren", sagte er und hoffte auf ein gutes Kanada-Wochenende.

Jenson Button kam an Heikki Kovalainen nicht vorbei, Foto: Sutton
Jenson Button kam an Heikki Kovalainen nicht vorbei, Foto: Sutton

An Montreal hat auch Jenson Button gute Erinnerungen, an Monaco 2012 wird er sich nicht so gerne zurückerinnern. Der Weltmeister von 2009 hat aktuell auch mit fehlender Form zu kämpfen, wobei er bemängeln musste, dass das Auto sich nicht konstant verhält. "Ich muss im Qualifying schneller sein. Ich brauche eine gute Balance und ein konstantes Auto. Anfang des Wochenendes scheint es gut zu sein und im Qualifying ist es das dann nicht mehr. Ich hoffe, wir finden heraus, warum es das nicht mehr war."

Kobayashi fast auf Button gelandet

Denn das Qualifying mag zwar in der aktuellen Formel 1 nicht mehr die allerwichtigste Disziplin sein, aber ein guter Startplatz kann einen Fahrer aus Problemen heraushalten. "Wenn man im Qualifying so weit hinten ist, dann passieren rund um einen Dinge. Kobayashi landete fast auf mir und ich steckte am Ausgang von Saint Devote fest. So ist es eben. Heute feiern andere, unser Tag kommt hoffentlich bald", meinte Button. Dass er das ganze Rennen nicht am Caterham vor sich vorbeikam, war allerdings eher der Strecken-Charakteristik geschuldet.

Dass er sich bei einem Überholversuch gegen Heikki Kovalainen einen Platten zuzog und danach aufgeben musste, stimmte ihn nicht einmal böse. "Dadurch musste ich die letzten acht Runden wenigstens nicht mehr fahren. Man kann es auch so sehen, immerhin sollte man Schmerzen nicht verlängern. Jetzt ist es vorbei und wir können darauf schauen, dass wir uns besser qualifizieren und kein Pech haben." Zunächst wollte Button aber nur einmal darauf schauen, dass er Monaco vergessen kann, denn es gab einiges zu vergessen. "Momentan ist es nicht sehr positiv. Wenn ich morgen aufwache, scheint hoffentlich die Sonne. Es wird ein guter Tag und wir können uns hoffentlich auf ein gutes Wochenende in Kanada freuen."