Lewis Hamilton kann sich in diesem Jahr zwar über seine Rennen, nicht aber über seine Qualifying-Performance beschweren. In Monaco reichte es zwar nicht für seine dritte Pole Position in dieser Saison, doch dank Michael Schumachers Strafversetzung geht es für den McLaren-Piloten von der zweiten Startreihe los. Kein Wunder, dass Hamilton 2012 sichtlich Spaß am Samstag hat. "Bei meinem ersten Run in Q3 unterlief mir ein kleiner Fehler, aber das Qualifying macht in diesem Jahr so viel Spaß", grinste Hamilton. "Man geht in Q1 raus und pusht nicht zu 100 Prozent - vor allem nicht hier - in Q2 gibt man schon etwas mehr Gas und in Q3 dann nur noch Vollgas."

Volle Attacke um jeden Preis, wie Hamilton ausführte: "Du gibst alles, was du hast - sogar, wenn das bedeutet, dass du einen Unfall baust. Du musst einfach alles herausquetschen, um diese eine Millisekunde zu finden. Das liebe ich so sehr daran." In Monte Carlo fehlten Hamilton am Ende zwei Zehntel auf Schumachers Fabelzeit, doch Martin Whitmarsh erklärte, wie eng es zugeht. "Es war eine unglaublich enge Qualifying-Session, wie wir es schon gewohnt sind in dieser Saison", sagte er. "Lewis verlor bei seinem ersten Lauf in Q1 ein, zwei Zehntel in Sainte Devote, aber sein zweiter Run war größtenteils grundsolide - deshalb startet er im Rennen von Platz drei."

Die zweite Startreihe ist knapp am Optimum vorbei, doch Whitmarsh ist zuversichtlich, dass Hamilton ganz oben angreifen kann. "Natürlich würde man die erste Startreihe bevorzugen, aber der Monaco GP ist immer ein langes und Kräfte zehrendes Rennen. Es besteht kein Zweifel, dass Lewis es sich zum Ziel setzt, die beiden Autos vor ihm herauszufordern." Trotz der Qualifying-Attacke plant Hamilton, im Rennen nicht zu ungestüm zu agieren - 2011 lässt er grüßen, als er sich unter anderem mit Felipe Massa, Michael Schumacher und Pastor Maldonado anlegte.

"Es ist immer wichtig, cool und ruhig zu bleiben", so Hamilton. "Vor allem hier in Monaco. Es ist schon lange her, seit ich das letzte Mal ein Rennen gewinnen konnte. Ein Sieg in Monaco ist so viel besser als an anderen Orten, das spornt mich zusätzlich an. Es geht hier nur um die Startposition - unsere ist gut." Am Samstag blieb es während des Qualifyings zwar trocken, doch am Sonntag könnte die Wetterlage wieder kippen. Bei McLaren scheint man sich noch nicht ganz sicher zu sein, wie das Wetter wird.

"Ich habe keine Ahnung, wie es wird", grübelte etwa Hamilton. "Ich hoffe, dass das Wetter gut bleibt, aber wenn es ein wenig regnet, wäre ich dankbar." Seine Bitte könnte erhört werden, wenn man Whitmarsh glaubt. "Die Wetterbedingungen könnten sich morgen ändern, wie wir gehört haben", verriet er. "Das könnte das Rennen weniger vorhersehbar machen. Auf diesem berühmten Straßenkurs kann alles passieren, wie wir es schon so häufig erlebt haben."