Michael Schumacher hatte einiges ausgelöst, als er nach dem Rennen in Bahrain einige kritische Worte über die anfällige Natur der Reifen verlor. Er erhielt Kritik und Zustimmung für seine Aussagen darüber, dass es doch nicht sein könne, nur mit 70 Prozent fahren zu können, weil die Gummis sonst zu schnell kaputtgehen. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ist der Ansicht, dass die Reifen durchaus schwierig sind, auf der anderen Seite haben sie aber auch das Spektakel in die Formel 1 zurückgebracht. "Es gibt keinen Zweifel, wenn ein Fahrer ein schlechtes Rennen gefahren hat, wird er sich darüber beschweren", versuchte er diplomatisch, Schumachers Kritik zu verstehen.

Auf der anderen Seite betonte Whitmarsh aber, dass sich die Zuseher wohl aufregen würden, wenn es robuste Reifen gäbe, die weder vom Fahrer noch vom Team besondere Management-Aufgaben verlangen und das Racing dadurch langweiliger machen. "Zusammengefasst, sie sind schwierig und manchmal sind sie weggebrochen. Das vorige Rennen in Bahrain war beispielsweise so ein Fall, als wir nicht im richtigen Operationsfenster waren und das unsere Leistung im Rennen recht dramatisch beeinflusst hat. Ich denke aber, es wäre falsch, den Reifen zu kritisieren. Ich glaube, man muss das als Team betrachten und schauen, was die Fahrer tun und wie man diese Situation handhaben kann."

Besser trocken

An die Pace seines Autos glaubte Whitmarsh aber, das sei schon dadurch bewiesen worden, dass es bei allen bisherigen Rennen in Reihe eins stand. Nur die Rennergebnisse hätten nicht gepasst, doch er ging davon aus, dass die in Zukunft wieder stimmen werden. In Barcelona wird McLaren allerdings wieder gefordert sein, denn das richtige Setup wird viel ausmachen, zudem könnte es am Sonntag regnen. Sollte es wieder ein Auto in die erste Reihe schaffen, wäre es Whitmarsh aber lieber, es bliebe trocken.

"In diesem Sport sind die wechselhaften Bedingungen aber eine Herausforderung und das ist alles Teil des Spektakels. Wenn es also zu regnen beginnt, wenn man in die Startaufstellung geht, dann kann sich niemand sicher sein, da alles passieren kann. Auch ohne einen Fehler kann man bei solchen Bedingungen leicht von hinten getroffen werden. Man ist sich nie sicher."