Franz Tost bestätigt, was nicht wenige nach dem spektakulären Saisonauftakt der Formel 1 denken. "Die aktuelle F1 ist die beste, die ich bislang gesehen habe", meint der Teamchef von Toro Rosso. Vier Rennen - vier Sieger. Viel abwechslungsreicher hätte es nach den ersten Grand Prix des Jahres nicht zugehen können. Vorbei scheinen erst einmal die Tage der Dominanz, bis zum Schluss wird um jeden Punkt gekämpft.

"Die Rennen sind nicht entschieden, bis die Flagge fällt", so Tost gegenüber Autosport. "Und keines der Teams ist weit vorn. Das sind harte Kämpfe im Mittelfeld und alle Menschen, mit denen ich spreche, sagen, dass die F1 noch nie so interessant war." Tost ist von der Entwicklung der Königsklasse nicht nur auf der Strecke, sondern auch hinter den Kulissen begeistert - Expansion sei Dank.

"Dank Bernie fahren wir auf der ganzen Welt", lobt Tost den F1-Zampano, der sich wegen seiner konsequenten Expansionspolitik nicht nur Freunde im F1-Lager gemacht hat. Tost sieht allerdings die kommerziellen Vorteile der großflächigen Ausbreitung des Sports: "Diese neuen Märkte sind so wichtig für unsere Sponsoren. Es ist wichtig, in Russland, China und Indien zu fahren. Idealerweise bräuchten wir zwei Rennen in Südamerika, Brasilien und Argentinien zum Beispiel. Zum Glück fahren wir jetzt in Amerika, was für die Sponsoren sehr wichtig ist. Außerdem sind wir in Japan sowie dem Mittleren Osten."

Bei der F1-Eroberung in die große, weite Welt hinaus befürchten allerdings viele, dass die Tradition des Sports auf der Strecke bleibt. Tost bricht jedoch eine Lanze für die Klassiker des Rennkalenders. "Europa ist das Mutterland der F1 und wir dürfen die Wichtigkeit dieser Rennen dort niemals vergessen", so der Österreicher. "Das sind Silverstone mit seiner Geschichte, Monza, sowohl Hockenheim als auch der Nürburgring, dazu Spanien, Spa und Monaco. Aber die anderen Rennen sollten Übersee steigen."