Selbstbewusstsein war zuletzt ein geflügeltes Wort bei Red Bull. Helmut Marko meinte vor dem Bahrain GP, dass Sebastian Vettel nach den ersten drei Rennen des Jahres das nötige Vertrauen fehle. Nach dem Sieg des Weltmeisters sollte die Welt der Österreicher also eigentlich wieder heil sein. Besserung verschaffte Vettels 22. Formel-1-Sieg mit Sicherheit, doch so richtig überzeugt scheint die Truppe noch nicht - kein Wunder bei vier verschiedenen Siegern nach vier Grand Prix.

"Dieses Jahr hätten wir uns zum Start liebend gern in einer besseren Position befunden", trauert Vettel den verpassten Punkten hinterher. "Trotzdem denke ich, dass wir gute Rennen hatten. Aber es ist eng und wir sind nicht so selbstbewusst, wie wir es waren. So können schon kleine Dinge einen Unterschied im Qualifying ausmachen und großen Einfluss auf das Rennen haben." Zu Beginn des Jahres hatte Vettel keinen einfachen Stand im Qualifying - die Samstagsdominanz wirkte wie weggeblasen.

In Bahrain schaffte es der Heppenheimer allerdings wieder, seinen entscheidenden Run auf den Punkt zu bringen und die Pole für den späteren Sieg zu erobern. "Je schneller man am Samstag fährt, desto einfacher wird das Rennen am Sonntag", fasst es Vettel knapp zusammen. Um in diesem Jahr Weltmeister werden zu können, muss alles passen - selten war die Spitze so dicht und der Favoritenkreis so groß wie 2012. "Ich bin noch nicht ganz glücklich mit dem, wo wir stehen, aber ich denke, dass großes Potenzial im Auto steckt", so Vettel, der die kommenden drei Testtage in Mugello als sehr wichtig beurteilt.

"In Italien können wir testen und viele Dinge ausloten, um das Auto vor dem Rennen in Barcelona in eine bessere Ausgangslage zu bringen", erklärt der 24-Jährige. Unterdessen hörte man bei der Konkurrenz einen anderen Ton, denn Jenson Button bezeichnete die Tests in Mugello als für sich persönlich unnötig. Große Updates seien bei McLaren sowieso nicht zu erwarten.