Sebastian Vettel gilt in der Formel-1-Welt als einer der akribischsten Arbeiter. Trotz Red Bulls überragender Saison im vergangenen Jahr wurde der Weltmeister nicht müde, sein Team immer wieder zu pushen. Der Erfolg gab ihm schließlich Recht. "Ich weiß, dass ich nach einem Arbeitstag an der Strecke niemals frühzeitig ins Hotel oder nach Hause fahren würde, selbst wenn es nur ein kleiner Test ist", macht Vettel keinen Hehl aus seinem ausgeprägten Pflichtbewusstsein.

Zuverlässigkeit spielt in der F1 eine extrem große Rolle und Vettel verteidigte seinen Titel nicht zuletzt aufgrund der Stabilität des RB7 - auch wenn technische Ausfälle im Verlaufe der vergangenen Jahre immer seltener geworden sind. "Wenn der Motor hochgeht, kann ich am Ende daran nichts ändern", so Vettel gegenüber der Welt. "Aber ich würde mich trotzdem elend fühlen, weil ich mir überlegen würde, was ich hätte unternehmen können, um es zu verhindern. Nur wenn ich der Überzeugung bin, dass ich wirklich alles gemacht habe, kann ich mit einem guten Gewissen aus dem Auto springen."

An diesem Sonntag hat der 24-Jährige zum letzten Mal die Gelegenheit, den neuen RB8 zu testen, bevor am 18. März wieder der Ernst der F1 beginnt. Red Bull brachte zum abschließenden Test auf dem Circuit de Catalunya ein umfangreiches Update-Paket an den Start. Nun bleibt Vettel genau ein Tag Zeit, die neuen Teile, darunter ein überarbeitetes Abgas-System sowie neue Flügel, auf der Strecke zu testen. Vettel erklärt, mit welchem Ansatz er die wichtigen Tests vor dem Saisonstart in Angriff nimmt: "Wenn irgendetwas schiefgeht oder nicht funktioniert, will ich mir nicht selbst vorwerfen müssen, dass ich im Vorfeld nicht alles getan hätte, um das zu verhindern."