Lewis Hamilton würde bei einigen Teams hoch im Kurs stehen, Foto: Sutton
Lewis Hamilton würde bei einigen Teams hoch im Kurs stehen, Foto: Sutton

Noch bevor die Saison begonnen hat, scheint bereits festzustehen, dieses Jahr wird ein hartes Jahr in der F1-Welt. Einige nicht unbedeutende Verträge laufen aus und die möglichen Fahrerrochaden lassen beinahe alle in schwindelerregende Gerüchtehöhen aufsteigen. Wenn dann noch Bernie Ecclestone gute Steilvorlagen liefert, indem er etwa meint, dass Lewis Hamilton nach 2012 wohl nicht mehr bei McLaren bleiben wird, sollte es wieder nicht laufen, sind der Fantasie quasi keine Grenzen gesetzt.

Denn gerade mit Hamilton lässt sich in alle Richtungen verschieben, man erinnere sich nur an voriges Jahr, als eine Fotomontage des Briten in einem Red Bull Rennanzug alle in helle Aufregung versetzte, ohne dass irgendeine faktische Substanz hinter der Sache steckte - abgesehen von der Tatsache, dass Hamilton wohl für jedes Team in irgendeiner Weise interessant wäre und er einmal mit Christian Horner gesprochen hatte. Aus den 'Hamilton zu Red Bull' Gerüchten wurde jedenfalls nichts, nun gibt es die 'Hamilton zu Mercedes' Gerüchte.

Nicht öffentlich nachdenken

Laut Bild am Sonntag hat der Rennstall die feste Absicht, mit Michael Schumacher zu verlängern, bis zum Rennen in Hockenheim am 22. Juli soll alles unter Dach und Fach sein. Aber es könnte ja der Fall eintreten, dass Schumacher der Meinung ist, es sei genug und er will wieder zurücktreten. Dafür braucht es einen Plan B und der soll Hamilton vorsehen. "Vielleicht haben wir ja schon einen Plan B. Wir wären sicher nicht gut beraten, wenn wir jetzt öffentlich über Alternativen nachdenken würden. Bevor wir mit Michael gesprochen haben, passiert in diesem Thema nichts anderes", wurde Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug diesbezüglich zitiert.

Lewis Hamilton kennt Mercedes gut, Foto: Sutton
Lewis Hamilton kennt Mercedes gut, Foto: Sutton

Hamilton ist als Name natürlich beliebtes Gerüchtefutter, wobei die Feststellung, dass er in der Formel 3 mit Mercedes-Motor fuhr und deswegen eng mit der Marke verbunden ist, nicht nur auf ihn zutrifft. 33 Prozent des Formel 1-Starterfeldes 2012 fuhren in ihrer Formel 3-Zeit mit dem Mercedes-Motor - Sebastian Vettel, Hamilton, Paul Di Resta, Kamui Kobayashi, Romain Grosjean, Nico Hülkenberg, Daniel Ricciardo und Bruno Senna. Die Auswahl an Mercedes nahen Ex-Formel-3-Fahrern ist also etwas größer und Hamilton sicher nicht die einzige Option - vor allem der ehemalige DTM-Champion Di Resta wurde zum Beispiel immer als möglicher Schumacher-Nachfolger gehandelt.

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Die erste Reaktion in der Redaktion war, dass diese Spekulationen doch ein wenig voreilig sind, denn noch sind zu viele Faktoren offen, um Hamilton überhaupt als möglichen Mercedes-Fahrer in Betracht ziehen zu können. Sollte es ihm mit McLaren dieses Jahr einigermaßen gut ergehen - wonach es aktuell aussieht -, wird er das Team nicht verlassen. Da ist es auch egal, dass einige meinen, Jenson Button hätte ihm den Rang abgelaufen; ein Hamilton in Bestform dürfte da einiges wieder geraderücken.

Ganz abwegig sind Spekulationen natürlich nicht, denn neben der Zeit in der Formel 3 hat Mercedes immer gerne betont, dass Hamilton vom Unternehmen gefördert wurde. Wieso sollten sie also nicht auch irgendwann daran interessiert sein, ihn ins Team zu holen. Sollte Hamilton aber wirklich entscheiden, McLaren zu verlassen - und das ist schon ein großes Sollte -, dann würde sicher nicht nur Mercedes bei ihm anklopfen. So gesehen wäre dieser Plan B wohl auf etwas wacklige Beine gestellt. Darum wäre Di Resta die sicherere Ausweichvariante, denn den könnte Mercedes wohl jederzeit von Motorkunde Force India loseisen - noch dazu wäre der Diva-Faktor mit dem Schotten wohl etwas kleiner, ganz so wie man das bei dem Unternehmen mag.