Es wäre wohl übertrieben, würde man den Saisonstart von Mercedes GP als gut einstufen, dementsprechend ist die Laune innerhalb des Teams auch nicht immer die beste. Während Teamchef Ross Brawn bereits darüber sinniert, das Konzept des MGP W02 über den Haufen zu werfen, weiß Nico Rosberg, wie er bei sich die Motivation hochhält. "Man kann die Motivation daraus schöpfen, indem man versucht, das Beste herauszuholen, indem man mit allen in diesem sehr motivierten Team zusammenarbeitet, damit es besser wird - so mache ich das auch", erklärte er.

Gleichzeitig räumte Rosberg aber ein, dass es durchaus genervte Momente bei sich und dem ganzen Team gibt. Für ihn ist das aber nur verständlich. "Wir sind mit großer Hoffnung in die Saison gegangen und jetzt ist es anders gekommen. Natürlich sind das Momente, in denen wir alle denken: 'Oh Mist.'" Das Team lässt er sein Innenleben aber nicht spüren. So betonte Rosberg, er sei nach außen hin nicht sehr emotional, besonders nicht gegenüber Menschen, mit denen er arbeite.

Lösungen werden kommen

Vorerst gilt es jedenfalls einmal, durchzuhalten. Das ist auch beim verstellbaren Heckflügel der Fall, der laut Rosberg im Qualifying, wenn er so oft eingesetzt werden kann wie gewollt, durchaus wieder ein Problem werden könnte. "Es werden Lösungen kommen, aber bis China war nicht genug Zeit", meinte er. Als Gefahr sah er den Flügel aber nicht, man müsse ihn nur immer weiter im Auge behalten. Ganz besonders im Auge behalten muss Mercedes den Reifenabbau, denn der ist am MGP W02 größer als bei anderen Autos.

"Im Qualifying stehen wir besser da als im Rennen, auch wenn wir im Qualifying noch nicht da sind, wo wir sein wollen. Aber im Rennen ist es eben noch schwieriger, deswegen werden wir hier [in Shanghai] am Freitagmorgen Richtung Rennen arbeiten, um das zu verstehen", sagte er. Denn für Rosberg sind die Rennen in diesem Jahr viel wichtiger geworden, da ein schlechtes Qualifying mit einem guten Auto am Sonntag wettgemacht werden kann. "Durch Überholen und Boxenstopps. Da hat sich die Situation dieses Jahr verändert."

Erst den Standort bestimmen

Woher die Abbau-Probleme mit den Reifen kommen, wussten Rosberg und das Team noch nicht so genau. Am Abtrieb lag es anscheinend nicht. "Der Abrieb ist nicht wegen dem Abtrieb so hoch. Wir stehen schlechter da als andere Autos, die ähnlichen Speed haben wie wir", meinte der Deutsche. Auch den kurzen Radstand des Mercedes wollte er nicht verantwortlich machen. Und da es nach wie vor Rätselraten gibt, wollte Rosberg auch nichts über das endgültige Potential des Autos sagen. "Erst müssen wir schauen, wo wir überhaupt sind, wir konnten das Auto ja noch nicht voll ausnutzen. Wenn wir dann da angekommen sind, was bald so sein sollte, müssen wir schauen, wo wir sind. Von da an nach vorne zu arbeiten, wird natürlich schwierig."