Der Lotus T128 ist erstmals auf die Piste von Valencia hinausgerollt und wurde natürlich sofort unter Augenschein genommen. Dabei stellte sich heraus, dass das Chassis noch immer dem von 2010 entspricht. Technikchef Mike Gascoyne erklärte aber die anderen Vorzüge und Verbesserungen, die in dieser Evolutionsstufe gemacht wurden.

"Es ist ein modernes F1-Auto", so Gascoyne gegenüber Autosport. "Es ist, was wir immer gesagt haben - wir hatten letztes Jahr beschränkt Zeit, um das Auto zu bauen, darum mussten wir konservativ da herangehen." Dabei sei es der Truppe im letzten Jahr um nicht mehr als um den zehnten Rang gegangen. "Wir konnten nie besser sein als auf zehn, darum musste es [das Auto] den zehnten Platz holen und dann weiter machen. Es hat das geschafft und es hat es gut geschafft."

Gascoyne setzt die Ziele derweil realistisch und optimistisch an. "Man spricht über die Rundenzeiten in Relation zu den Leuten, die man versucht zu jagen. Und wenn man sich Toro Rosso oder Sauber oder Force India anschaut, waren die anderthalb Sekunden weg - und das ist die Lücke, die du schließen musst."

"Du kannst die Fakten biegen, dass sie in jede Theorie passen", meinte er weiter. "Wir sind recht zuversichtlich, dass wir einen guten Job gemacht haben, was den Windkanal angeht - und die Regeln spielen zu unseren Gunsten. Es gab Dinge wie den angeblasenen Diffusor oder den F-Duct, die wir nicht hatten. Aber jetzt haben alle einen verstellbaren Heckflügel. Es gab schon Dinge, die es sicher wert gewesen wären, Zeit zu investieren. Aber die hatten wir einfach nicht", erklärte der Brite.

Gascoyne glaubt, dass der neue Lotus T128 um einiges besser als letztes Jahr ist. Das liege auf der Hand. "Wir wären ziemlich dumm, wenn wir nicht einen besseren Job gemacht hätten. Jeder will Zahlen und Beweise und wir werden es in Bahrain herausfinden, aber ich denke, dass wir mit guten Ressourcen einen sehr guten, soliden Job gemacht haben. Wir wollen in einer Gruppe mit Toro Rosso, Sauber und Force India beginnen und ich hoffe, dass wir dabei sind und wir werden es in Bahrain herausfinden."

Die größten Fortschritte hat man derweil abseits der Aerodynamik gemacht. Diese hat man sich kaum angesehen, wie Gascoyne betont. "Aerodynamisch lohnt es sich nicht so, aber was das Gewicht und alles angeht, denken wir, dass wir etwas finden konnten. Das diesjährige Chassis ist gleich zu dem von letztem Jahr und wir haben das gleiche Tankvolumen, denn der Motor braucht weniger Sprit und somit sparen wir 15 Kilogramm. Das resultiert aus der Optimierung und der Design-Zeit und einem klein wenig aggressiveren Vorgehen, denn wir hatten mehr Zeit, das zu tun", erklärte der Brite.