Werden sie oder werden sie nicht? Die Frage danach, ob Red Bull im WM-Finale eine Stallorder anwenden könnte, hat das Team mittlerweile oft genug mit nein beantwortet. Teamchef Christian Horner sagte mehrfach, es sei den Fahrern überlassen, das Richtige zu tun und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz betonte ebenfalls mehr als einmal, dass es für ihn nicht in Frage kommt, den Fahrern etwas vorzuschreiben. Sollte man dennoch irgendwie etwas planen, hätte man anscheinend den Segen von Bernie Ecclestone, der es mehr als nur verstehen könnte, wenn Red Bull im Fall der Fälle einen Platztausch seiner Fahrer vollziehen würde.

"Ich hatte nie ein Problem mit Teamorder. Die gibt es von Anfang an in der Formel 1. Es gibt zwar die Regel dagegen, aber was ist Teamorder? Ist es nicht Taktik, wenn ein Team sich vor der Saison oder dem Rennen mit seinen Fahrern hinsetzt und sagt: 'So könnte es laufen, wenn es die Positionen im Rennen verlangen.'? Das passiert in vielen anderen Sportarten. Teams organisieren sich", erklärte der Formel-1-Boss in Abu Dhabi. Nach seiner Meinung muss das manchmal eben getan werden. Allerdings verurteilte er, was Ferrari in Hockenheim gemacht hatte, als Felipe Massa Fernando Alonso vorbeilassen musste. "Sie hatten keinen Respekt vor der Öffentlichkeit."

Vielmehr war es nach Ecclestones Meinung so, dass sie für die ganze Welt mit dem Finger auf ihre Aktion deuteten, während das viel subtiler hätte gemacht werden können. "Wenn Alonso schneller war als Massa, dann liegt es an Ferrari, wie sie das machen. Die Strafe hätte aber viel höher sein können. In der Situation von Red Bull kann man kaum erwarten, dass sie sich zurücknehmen und den Titel verlieren. Solange das, was auch immer getan wird, unauffällig passiert, kann sich niemand beschweren. Ferrari hat es gemacht, also könnten sie sich wohl kaum beschweren, oder? Ich glaube nicht, dass man Christian Horner dabei erleben wird, dass er Vettel am Funk sagt, er soll zur Seite fahren und Webber durchwinken, wenn es soweit kommt."