In den Fahrerlagern von Bahrain bis Abu Dhabi ist Flavio Briatore nur noch selten zu Gast. Der ehemalige Renault-Teamchef ist aber weiterhin Teil der Formel-1-Welt. Mit Mark Webber und Fernando Alonso stehen zwei Fahrer, sogar zwei Titelanwärter, bei seiner Managementfirma unter Vertrag.

Dennoch gibt es immer wieder Gerüchte, Briatore könnte bei Ferrari oder Pirelli in einer aktiven Rolle in die Königsklasse zurückkehren. "Das ist Bullshit", winkt Briatore ab. "Wen interessieren Reifen? Egal ob Pirelli oder Bridgestone. Die Leute wollen Geschichten über die Fahrer und Ferrari hören. Das interessiert sie."

Aber auch abseits der Pirelli-Spekulationen sieht Briatore keine Zukunft für sich in der Königsklasse. "Ich habe sieben Titel mit verschiedenen Teams gewonnen", erinnert er gegenüber der offiziellen Formel-1-Website. "Ich möchte Spaß haben und das tue ich - das ist meine Motivation." In der Formel 1 hätte er momentan keinen Spaß. Stattdessen gefallen ihm seine Aufgaben als Vater, Ehemann und Verwalter seiner Investments.

"Die Formel 1 war ein großer Teil meines Lebens und einige Leute liegen mir am Herzen, aber jetzt schaue ich mir die Rennen als normaler Zuschauer an", so Briatore. Die Rennen seien dabei nur manchmal spannend, wenn etwas Außergewöhnliches passiere. "Etwa wenn es anfängt zu regnen."

Wenn das nicht der Fall ist, entstünden langweilige Prozessionen. "Die Leute im Paddock scheinen oft zu vergessen, dass es die Zweikämpfe der Fahrer sind, die die Zuschauer anziehen - nicht die Arbeit der Ingenieure." Diese haue niemanden aus den Socken. "Die Fans interessieren sich nicht dafür, dass 600 Leute mit 200 Millionen Dollar ein vernünftiges Auto bauen. Sie möchten ihre Helden gegeneinander kämpfen sehen..."