Der Hockenheimring ist ein Kult-Klassiker im DTM-Kalender. Seit ihrer aller ersten Saison 1983 gastiert die deutsche Tourenwagen-Meisterschaft auf der Rennstrecke in Baden-Württemberg mit nur sehr wenigen Unterbrechungen. Oft legte die DTM zwei Stopps auf dem Hockenheimring ein, mit nur wenigen Ausnahmen fand dort seit der Comeback-Saison im Jahr 2000 bis 2019 der Saisonauftakt und das -finale statt. Seither ist der Kurs der letzte Stopp auf dem DTM-Kalender.

Die ursprüngliche Strecke war ein 12 Kilometer langer Dreieckskurs auf unbefestigten Waldwegen und wurde bereits 1932 eröffnet. 1938 wurde die Rennstrecke umgebaut. Der Hockenheimring wurde verbreitert und erhielt durch die markante Ostkurve seine bekannte ovale Form. Seit dieser Umstrukturierung ist der Hockenheimring eine Hochgeschwindigkeitsstrecke und er behielt diese Form bis zu seinem Umbau im Jahr 2001.
Das Adjektiv "neu" kann der Hockenheimring nicht abschütteln, obwohl die Umbauarbeiten seit 2003 abgeschlossen sind. Aber die alte Streckenführung mit den endlosen Waldgeraden hat sich in der Erinnerung der Fans unauslöslich eingegraben, der verkürzte Hockenheimring wird dieses Etikett wohl noch Jahrzehnte mit sich herumtragen. Aus 6,8 wurden 4,5 Kilometer, aus für Zuschauer unzugänglichen Waldpassagen wurden von Tribünen umringte Bögen und Spitzkehren.
Das Layout des Hockenheimrings

Der "neue" Hockenheimring ist 4,574 Kilometer lang. In insgesamt 17 Kurven, sechs Links- und elf Rechtskurven, und auf sechs Geraden kämpfen die DTM-Piloten um den Sieg. Selbst die größten Traditionalisten müssen einräumen, dass sich der vom Team des deutschen Architekten Hermann Tilke gezeichnete Kurs bislang immer als Garant für packende Zweikämpfe erwiesen hat.
Besonders die Spitzkehre am Ende der leicht gebogenen Geraden "Parabolika" besitzt mittlerweile den Ruf, der beste Punkt für Ausbremsmanöver im gesamten Kalender zu sein. Auch die Bremszone vor der Mercedes-Arena und die Einfahrt ins Motodrom nutzten die Piloten in den vergangenen Jahren gerne für Angriffe auf ihre Vorderleute.
Daneben bezieht die Strecke nach wie vor großen Reiz aus den widersprüchlichen Setup-Anforderungen für die schnellen Passagen und das langsame Motodrom. Auch wenn dieser Spagat nicht mehr so groß wie auf der alten Strecke ist, fahren die Teams noch mit mittlerem Abtriebsniveau, um auf der Geraden überholen oder ihre Position verteidigen zu können.
