Rene Rast (Schubert-BMW) wahrt seine Chancen auf den vierten Titelgewinn in der DTM. Beim regnerischen Samstagsrennen in Hockenheim fuhr der Schubert-BMW-Pilot vom neunten auf den siebten Platz nach vorne. Keine 'Big Points', doch Rast hält als Gesamt-Dritter in der Meisterschaft den Anschluss zu Spitzenreiter Lucas Auer (Landgraf-Mercedes), der Abstand beträgt nur sechs Punkte.

"P7 fühlt sich fast an wie ein Sieg", sagte Rast, der seine DTM-Karriere zum Saisonende vorläufig beenden wird, zu Motorsport-Magazin.com. "Das war eigentlich unrealistisch, und wir hatten auch nicht die Pace für den siebten Platz. Die Ausführung des Rennens ist uns aber sehr gut gelungen, dazu hatten wir den schnellsten Boxenstopp mit der kürzesten Durchfahrzeit." Im Nassen kann der BMW zwar ordentlich mithalten, doch bei abtrocknenden Bedingungen mit niedrigem Grip tut er sich üblicherweise schwer - deshalb Rasts Freude über den siebten Platz.

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Rene Rast im Glück - Marco Wittmann im Pech

Ein relativ früher Pflicht-Reifenwechsel machte sich bezahlt und hält Rast im Titelrennen, während Schubert-BMW-Teamkollege Marco Wittmann nach einer Kollision mit Mirko Bortolotti samt anschließendem Reifenschaden leer ausging. Wittmanns Chancen auf seinen dritten Titelgewinn sind bei 25 Punkten - 28 Zähler werden am Sonntag noch vergeben - eher theoretischer Natur.

Rast hatte hingegen mehr Glück, als er früh im Rennen mit Ayhancan Güven zusammenrasselte. Beim Kampf um den achten Platz traf der Manthey-Porsche-Pilot den blauen BMW M4 GT3 unglücklich, beide Autos verließen kurzzeitig die Strecke, konnten das Rennen aber fortsetzen. Güven, Fünfter beim Zieleinlauf mit seinem schnellen Porsche 911, kassierte von der Rennleitung eine Verwarnung.

In dieser heiklen Situation rutschte Timo Glock (Dörr-McLaren) durch und nahm zwischenzeitlich die achte Position ein. Der Pechvogel der Saison geriet auf dem Weg in die Top-8 aber spät mit Fabio Scherers Ford Mustang aneinander und fiel mit gebrochener Spurstange aus. "Leider war das vorzeitige Aus wieder einem Rennunfall geschuldet", haderte Glock bei Motorsport-Magazin.com.

Rast: "Dann ist die Meisterschaft gelaufen..."

Zurück zu Rast, der zum Güven-Kontakt in der 9. Runde sagte: "Wir sind in Kurve 8 reingefahren, ich außen, er innen. Er hat das Auto verloren, weil er keinen Grip hatte. Er kam später zu mir und hat sich entschuldigt." Eine saubere Geste des Türken, die Rast akzeptierte. Dass der Vorfall auch anders hätte ausgehen können, wusste Rast ebenso: "Wenn du dir da einen Reifenschaden zuziehst, ist das Rennen vorbei und die Meisterschaft gelaufen. Das war kritisch, aber so ist es nun mal."

Rast ließ seinem Unmut noch während des Rennens freien Lauf, fluchte am Teamfunk: "Was zur Hölle macht Güven da?!" Erhöhter Druck auf dem Kessel, weil es immerhin um die Meisterschaft geht? Rast winkte ab: "Das mache ich immer. Ich schreie immer, das ist mein Ventil, was ich manchmal brauche, um den Frust rauszulassen."