Die DTM erhält zur Saison 2026 exklusive Reifen, die ausschließlich auf den GT3-Autos der deutschen Traditionsrennserie zum Einsatz kommen werden. Pirelli bleibt der Lieferant für die Produkte und setzt seine 2023 begonnene Zusammenarbeit mit dem DTM-Promoter ADAC fort. Die neuen Reifen kommen nur in der DTM zum Einsatz, während Pirelli in weiteren GT3-Serien wie der GT World Challenge oder dem ADAC GT Masters weiterhin die Standardreifen liefern wird.

Bei diesen neuen Slick-Reifen spielt die reine Performance allerdings nicht die Hauptrolle, wenngleich sich ADAC-Motorsportchef Thomas Voss etwas schnellere Rundenzeiten wünscht: "Haltbarkeit ist nicht die Priorität."

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Exklusive DTM-Reifen 2026: Das steckt hinter dem Plan

Im Vordergrund steht ein möglichst ausgeglichener Wettbewerb unter den DTM-Teams mit Blick auf die Einschränkung der privaten Testfahrten. Um Teams, die etwa auch in der GT World Challenge an den Start gehen, keinen Erfahrungs-Vorteil bei den Reifen zu bieten, erhält die DTM eine eigene Produktion.

So werden die DTM-Reifen mit der neuesten RFID-Technologie ausgestattet, um auch bei privaten Testfahrten jeden Kilometer nachverfolgen zu können. "Wir werden eine andere Performance sehen als bei den Standard-Reifen", sagte Pirelli-Manager Matteo Braga zu Motorsport-Magazin.com. "Die Ziele für die neuen Reifen sollten aber nahe sein zu dem, was wir aktuell haben. Wir wollen nicht zu weit davon abweichen, um die Teams, die schon lange mit unseren Reifen arbeiten, zu verwirren."

Neue DTM-Reifen: Vorheizen bleibt verboten

Braga sprach von einer ähnlichen Konstruktion wie die aktuelle, 2025 von Pirelli eingeführte GT3-Reifen-Generation, "es wird eine Evolution sein, mit einem Fine-Tuning für das DTM-Format". Was bleibt, wenn auch nicht zur Freude aller Teams: Die Reifen dürfen auch in Zukunft nicht vorgeheizt werden. Hier unterscheidet sich die DTM von vielen anderen Rennserien, in denen Reifenwärmer genutzt werden dürfen.

Die Anzahl der verfügbaren Reifensätze während der acht Rennwochenenden soll sich nicht verändern. Die Teams müssen also weiter mit ihren Slicks haushalten. Netter Nebeneffekt, der sinnvoll auf die Nachhaltigkeit einzahlt: Die DTM-Reifen werden ab dem nächsten Jahr 'Made in Germany' sein und im Technologie-Hub in Breuberg in Hessen entwickelt und produziert.

Pirelli erhielt den Zuschlag in einem transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibungsverfahren, zu dem der ADAC verpflichtet ist. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com standen auch Hankook und Michelin als mögliche Partner zur Diskussion. Die finale Entscheidung soll sehr spät - am Donnerstag vor dem laufenden DTM-Finale in Hockenheim - gefallen sein.