Die DTM trifft sich am Wochenende in Hockenheim, um auf dem Kurs in Baden-Württemberg den traditionellen Saisonauftakt zu bestreiten. Der 4.574 km lange Kurs ist für lange Geraden - allen voran die langgezogene Linkkurve Parabolika, die mit Vollgas gefahren wird - gepaart mit kniffligen Kurvenpassagen und dem einmaligen Motodrom bekannt und bietet einen angemessenen Rahmen für den Saisonauftakt. Im Gegensatz zu den letzten Jahren finden diesmal zwei Rennen statt, eines am Samstag und eines am Sonntag.
Die erste knifflige Passage wird wie in jedem Jahr schon der Beginn der Runde. Die Piloten kommen im fünften Gang die Start-Ziel-Gerade heruntergeschossen, bevor es in die erste Kurve geht. Dann heißt es kurz bremsen, lediglich einen Gang herunterschalten und auf die Auslaufzone aufpassen. Ein roter Bereich am Kurvenausgang soll dafür sorgen, dass sich die Piloten nicht zu weit von der Strecke entfernen - ansonsten droht eine Strafe.
Spektakel Motodrom
Der Kurs ist bei Fahrern und Fans gleichermaßen beliebt und auch nach dem Umbau im Jahr 2002 bestimmt eine abwechslungsreiche Charakteristik das Layout. Viel Abtrieb und Grip sind im Motodrom gefragt, wo ein Großteil der Fans sitzt und die beste Stimmung herrscht. "Hier kommt Stadionfeeling auf, wenn die Tribünen voll sind und viele Zuschauer da sind", freut sich Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein. "Man freut sich wirklich sehr auf die Atmosphäre in Hockenheim, die Fans und die Action", ist auch BMW-Mann Bruno Spengler begeistert.
Abgesehen von den zahlreichen Zuschauern hat es Gary Paffett der Eingang ins Motodrom aus fahrerischer Sicht angetan. "Das ist der aufregendste Teil des Kurses. Die Kurve ist am Eingang sehr eng und schmal und du nutzt die komplette Streckenbreite aus - das ist meine Lieblingskurve auf diesem Kurs", verrät der Meister von 2005.
Highspeed und perfekte Überholmöglichkeit
Deutlich weniger Abtrieb verlangt hingegen die lange Parabolika, wo die höchsten Geschwindigkeiten erreicht werden. "Es ist wichtig, aus der vorherigen Kurve eine Menge Schwung mitzunehmen, bevor es auf die Parabolika geht. Dort fahren wir mit 260 bis 270 km/h und bei einem schlechten Ausgang aus Kurve zwei kann man eine Menge Zeit liegen lassen", erklärt Wehrlein.
Zumal im Anschluss an die Parabolika, die in der Spitze im sechsten Gang gefahren wird, die beste Überholmöglichkeit des Kurses folgt: Die Spitzkehre. Hier wird in den zweiten - teilweise sogar ersten - Gang heruntergeschalten. Besonders die erste Runde bürgt in Hockenheim nahezu für Action, wenn der Pulk in Richtung Spitzkehre brettert und sich beim Anbremsen der neuralgischen Stelle Feindkontakt oftmals nicht verhindern lässt. Doch auch im weiteren Verlauf des Rennens bietet diese Stelle viel Spannung und zahlreiche Zweikämpfe - nicht zuletzt dank DRS.
Setup-Kompromiss als Schlüssel zum Erfolg
Die sehr unterschiedlichen Streckenabschnitte stellen die Ingenieure somit vor die knifflige Aufgabe, einen optimalen Setup-Kompromiss zwischen den zahlreichen Kurven und den langen Geraden zu finden. "In Hockenheim wird besonders die aerodynamische Effizienz gefragt sein, weil man viele relativ schnelle und mittelschnelle Kurven hat, in denen das Auto Abtrieb generieren muss. Gleichzeitig gibt es aber auch einige Topspeed-Passagen, beispielsweise die Parabolika", erinnert Audi-Pilot Nico Müller.
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