Das kam wenig überraschend: Abt Sportsline startet in der DTM-Saison 2023 weiter mit Audi und seinen bisherigen Fahrern Kelvin van der Linde sowie Ricardo Feller. Rene Rast, der im vergangenen Jahr als bestplatzierter Abt-Fahrer den dritten Platz in der Meisterschaft errang, tritt nach seinem Wechsel von Audi zu BMW nun für das Meister-Team Schubert Motorsport an der Seite des amtierenden DTM-Champions Sheldon van der Linde an.
Damit hat das erste von nur noch zwei Audi-Kundenteams sein Lineup für die DTM 2023 präsentiert. Der andere Vertreter, Debütant Team Engstler, hält sich nach dem Kauf eines Abt-Audis noch bedeckt. Das langjährige Audi-Team Rosberg tritt nach 24 Jahren nicht mehr in der DTM an.
Hans-Jürgen Abt: "Hatten auch andere Optionen"
Zwar hatten sich die Äbte schon vor längerer Zeit für einen Verbleib mit Audi in der DTM ausgesprochen, doch der überraschende Start mit Lamborghini beim diesjährigen 24h-Rennen Nürburgring sorgte für einige Fragezeichen. "Wir hatten auch andere Optionen, aber ABT, Audi und die DTM - das gehört einfach zusammen", sagt Hans-Jürgen Abt, CEO der ABT SE. "Die Audi Sport GmbH feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Der DTM-Titel wäre ein cooles Geschenk."
Laut der Abt-Pressemitteilung zum DTM-Fahreraufgebot sollen im Team "mehrere Schlüsselpositionen neu besetzt" worden sein. Was genau der Rennstall aus Kempten damit meint, wollte man auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com noch nicht verraten und bat um etwas Geduld.
Van der Linde und Feller blieben hinter den Erwartungen
Während der dreifache Champion Rast bei seinem DTM-Comeback und nach dem Wechsel auf die GT3-Autos keine Anpassungsschwierigkeiten hatte, blicken van der Linde und Feller auf eine schwierigere Saison 2022 zurück. Van der Linde erlebte in den 16 Rennen ein stetiges Auf und Ab, mehrere Ausfälle und reihte sich am Ende mit einer Pole und einem Podium auf dem neunten Rang in der Gesamtwertung ein.
Der Südafrikaner, der aktuell für die Äbte in der Formel E als Ersatz für den verletzten Robin Frijns einspringt, hatte sich nach Platz drei beim DTM-Debüt 2021 sicherlich mehr ausgerechnet. Über den Winter hatte sich van der Linde überraschend von Audi Sport getrennt. Neben seinem bestehenden Vertrag mit Abt Sportsline ist aktuell unklar, ob es für den 26-Jährigen künftig bei einem anderen Hersteller weitergehen könnte.
Teamkollege Feller bestritt 2022 zwar seine Rookie-Saison in der DTM, ist im GT3-Sport aber längst ein erfolgreicher Pilot. Immerhin kam der Schweizer als amtierender Champion des ADAC GT Masters in die deutsche Traditionsserie. In seinem ersten Jahr ohne einen Teamkollegen auf dem Auto feierte Feller schon im sechsten DTM-Rennen (Imola) den ersten Sieg. Der 22-Jährige konnte im weiteren Saisonverlauf jedoch nicht an seine Leistungen anknüpfen und musste sich mit dem 15. Gesamtrang begnügen.
Biermaier: "Wollen Erfolgsstory in DTM fortsetzen"
Für Abt-Teamchef und CEO Thomas Biermaier gab es jedoch keinen Anlass für einen Fahrerwechsel in den Cockpits. Ohnehin ist der Traditionsrennstall seit Jahren bekannt dafür, an 'seinen' Fahrern festzuhalten. Siehe das aktuelle Beispiel in der Formel E, wo sich die Äbte beim Comeback für ihre früheren DTM-Fahrer Nico Müller und Robin Frijns entschieden haben.
"Kelvin und Ricardo zählen zu den schnellsten GT3-Fahrern der Welt", sagt Biermaier. "Sie haben sich bei uns vom ersten Tag an bestens verstanden und eins a zusammengearbeitet. Noch dazu sind sie coole Typen, die gut zu ABT Sportsline passen. Und sie haben viel Erfahrung mit dem neuen Reifenpartner der DTM, was ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Ich bin sicher, dass wir mit Kelvin und Ricardo unsere Erfolgsstory in der DTM fortsetzen können."
Saison 2023: Großeinsatz für Abt Sportsline
An einer Fortsetzung seiner Erfolgsstory in der Formel E arbeiten die Äbte nach einem Jahr Auszeit noch. Mit dem neuen Motoren-Lieferanten Mahindra lief es bislang alles andere als rund. Abt Sportsline, das in der Elektro-Rennserie eine Partnerschaft mit dem Autobauer Cuora pflegt, wartet als einziges Team noch auf den ersten Punktgewinn.
Am vergangenen Samstag beim fünften Saisonrennen in Kapstadt erlebten die Äbte einen Tiefpunkt, als das Team auf Anweisung von Mahindra beide Autos vom Qualifying sowie dem Rennen zurückziehen musste. Der indische Automobilgigant hatte auch seine Autos wegen Sicherheitsbedenken im Bereich der Hinterradaufhängung vorzeitig abgemeldet.
Abt Sportsline erwartet in der Motorsport-Saison 2023 ein echter Großeinsatz: Zu den Engagements in der DTM und der Formel E gesellen sich die Lamborghini-Einsätze auf der Nürburgring-Nordschleife sowie die Fortsetzung in der elektrischen Offroad-Serie Extreme E.
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