Das DTM-Starterfeld beim Saisonstart in Oschersleben (26.-28. Mai 2023): 14 Teams setzen Autos der sechs Marken, Audi, BMW, Mercedes-AMG, Porsche, Lamborghini und Ferrari ein. Mit 28 Autos begrüßt der ADAC als neuer Markenrechteinhaber der DTM ein ähnlich großes Feld wie im Vorjahr und hat sein selbst ausgegebenes Soll erfüllt.
Abt-Audi: Kelvin van der Linde & Ricardo Feller
Kelvin van der Linde: Der Südafrikaner und ältere Bruder von DTM-Champion Sheldon van der Linde tritt zum dritten Mal für Abt Sportsline in der DTM an. Kelvin im Doppeleinsatz: Der 26-Jährige vertrat bei den ersten Rennen der neuen Formel-E-Saison bei Abt-Cupra den verletzten Stammfahrer Robin Frijns. Van der Linde, der sich im Winter überraschend von Audi Sport trennte, will nach einer Achterbahn-Saison 2022 an seine Erfolge in der DTM anknüpfen.
Ricardo Feller: Mit seinen 22 Jahren zählt der Schweizer erneut zu den jüngsten Piloten im DTM-Starterfeld, im GT3-Auto ist Feller aber längst ein 'alter Hase'. Im vergangenen Jahr stieg er als amtierender Champion im ADAC GT Masters in die DTM auf und holte mit den Äbten schon im sechsten Rennen den ersten - und einzigen Saisonsieg. Am Ende stand Platz 15 in der Gesamtwertung für Feller zu Buche, Teamkollege van der Linde wurde Neunter.
Engstler-Audi: Luca Engstler
Luca Engstler: Engstler Junior, der am 08. März seinen 23. Geburtstag gefeiert hat, steigt als Rookie in die DTM ein, kennt sich mit dem GT3-Audi aber bereits aus. 2022 bestritt der Audi-Sport-Fahrer seine erste Saison im ADAC GT Masters für das Audi-Kundenteam Rutronik. Luca Engstler hat sich im jungen Alter bereits einen Namen in der Tourenwagen-Szene gemacht: 2021 gewann er die TCR Germany sowie im selben Jahr den Junior World Cup Titel in der FIA WTCR.
Schubert-BMW: Sheldon van der Linde & Rene Rast
Sheldon van der Linde: Schubert-BMW kann dieses Jahr nicht nur auf Sheldon van der Linde setzen, sondern gleichzeitig auf den amtierenden Meister der Traditionsserie. Der 23-jährige Südafrikaner blickt in seinen bisherigen 68 DTM-Rennen auf vier Siege, acht Podestplätze und vier Pole Positions zurück und wird auch 2023 in ein BMW-Lenkrad greifen, um auf Mission Titelverteidigung zu gehen.
Rene Rast: Auch 2023 wird der dreifache Champion der DTM erhalten bleiben. Allerdings nicht wie gewohnt im Audi-Overall, sondern seit seinem Wechsel nach München erstmals im BMW M4 GT3, womit Rast sich auf neues Terrain begibt. Der 36-Jährige wird 2023 nach aktuellem Stand nicht jedes DTM-Rennen bestreiten, da er parallel in der Formel-E-Weltmeisterschaft für seinen weiteren neuen Arbeitgeber McLaren antritt und dort laut Angaben der Verantwortlichen seine Prioritäten liegen. In Zandvoort soll Rast wegen einer Terminkollision mit der Formel E durch Dries Vanthoor ersetzt werden.
Project 1-BMW: Marco Wittmann & Sandro Holzem
Marco Wittmann: Mit dem Einstieg in die DTM darf Project 1 auf eine feste Größe setzen: BMW-Werksfahrer Marco Wittmann. Der zweifachen DTM-Champion, der die letzten zwei Jahre für Walkenhorst Motorsport antrat, erlebte 2022 zwar eine schwierige Saison, konnte diese aber versöhnlich mit einem Sieg beim Finale in Hockenheim beenden. Der 33-Jährige steht bereits vor seiner elften Saison in der DTM, alle 162 Rennen (18 Siege, 44 Podestplätze, 16 Pole Positons) hat er für BMW bestritten.
Nachwuchsfahrer Sandro Holzem soll laut Teamangaben zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison 2023 den zweiten BMW M4 GT3 von Project 1 übernehmen.
Mercedes-AMG Team Winward: Lucas Auer & David Schumacher
Lucas Auer: Das Mercedes-AMG Team Winward setzt in der DTM 2023 nur noch zwei statt wie zuletzt drei Mercedes-AMG GT3 ein. Für den Meister von 2021, Maximilian Götz, ist kein Platz mehr. Lucas Auer wird weiter für Winward auf Punktejagd gehen und hofft nach seiner Verletzung in Daytona, rechtzeitig zum Saisonstart fit zu sein. Der Österreicher kämpfte in der Saison 2022 bis ins letzte Rennen um den Gesamtsieg, musste sich schließlich aber mit dem Titel als Vizemeister begnügen. Auer zählt mit seinen 28 Jahren inzwischen zu den DTM-Veteranen: 123 Rennen für Mercedes und BMW, darunter neun Siege und 20 Podiumsplatzierungen.
David Schumacher: Auch David Schumacher startet 2023 erneut für das Team Winward. Der Sohn von Ex-Formel-1-Pilot und GP-Sieger Ralf Schumacher erlebte 2022 eine schwierige Debüt-Saison im GT-Sport nach seinem Wechsel aus dem Formel-Boliden. Während Teamkollege Lucas Auer um den Titel kämpfte, blieb Schumacher nicht zuletzt durch einige unglückliche Rennsituationen ohne Punkt.
Mercedes-AMG Team HRT: Luca Stolz & Arjun Maini
Luca Stolz: Das Mercedes-AMG Team HRT setzt auf die Fahrerpaarung der vergangenen Saison. Dabei im Fokus: Luca Stolz. Der 27-jährige Deutsche ist mit einem Sieg beim 12h-Rennen Bathurst gut in die Saison gestartet und zählte im vergangenen Jahr zu den positiven 'Überraschungen' in der DTM. Mit einem Sieg sowie insgesamt vier Podestplatzierungen belegte der AMG-Fahrer den sechsten Rang in der Meisterschaft.
Arjun Maini: Arjun Maini wird 2023 ebenfalls wieder vertreten sein. Der Inder ist seit 2021 in der Rennserie vertreten. Fuhr er in seiner Debütsaison noch im GetSpeed-Mercedes, geht seit 2022 für das von Ex-DTM-Pilot Hubert Haupt gegründete Team HRT an den Start. Im Vergleich zu Teamkollege Stolz lief die 2022er Kampagne alles andere als erfolgreich: Mit 24 Punkten stand für Maini lediglich der 19. Platz in der Gesamtwertung zu Buche.
Mercedes-AMG Team Landgraf: Maro Engel & Jusuf Owega
Maro Engel: DTM-Debütant Landgraf setzt mit Maro Engel 2023 auf einen höchst erfahrenen Piloten aus dem AMG-Aufgebot. Der 37-Jährige startete in der DTM zuletzt für GruppeM-Mercedes, das dieses Jahr nicht in die deutsche Traditionsserie zurückkehrt. Damit steht der dreifache Macau-Sieger Engel steht vor seiner siebten Saison in der DTM.
Jusuf Owega: Die deutsche Fahrerpaarung des Team Landgraf wird komplettiert durch Jusuf Owega. Der 20-jährige Nachwuchspilot fuhr 2022 im ADAC GT Masters einen Audi R8 von Land-Motorsport und belegte den achten Platz in der Endabrechnung. Für Landgraf empfahl sich der Kölner unter anderem bei einem Young Driver Test, den Mercedes-AMG Ende letzten Jahres in Barcelona anbot.
KÜS Team Bernhard: Laurin Heinrich & Ayhancan Güven
Laurin Heinrich: Mit Laurin Heinrich kann das KÜS Team Bernhard auf ein deutsches Motorsport-talent zählen. Der 21-jährige konnte 2022 den Porsche Carrera Cup Deutschland gewinnen und steig zum Porsche-Vertragsfahrer auf. Heinrich blickt zudem auf eine erfolgreiche Karriere im eSport zurück, über diesen Umweg gelang die Rückkehr in den realen Motorsport und jetzt sogar in die DTM.
Ayhancan Güven: Mit Ayhancan Güven setzt die Mannschaft von Porsche-Ikone Timo Bernhard 2023 auf einen weiteren Porsche-Experten. Der türkische Nachwuchspilot fuhr zwischen 2018 und 2021 ebenfalls im Porsche Carrera Cup Deutschland und konnte dort in seiner letzten Saison den Vize-Meistertitel holen. 2022 bestritt Güven auf dem Norisring im Ferrari von Red Bull AF Corse bereits sein DTM-Debütrennen und konnte dort mit einem siebten Platz beim ersten Rennen bereits Punkte sammeln.
Manthey EMA: Thomas Preining & Dennis Olsen
Thomas Preining: Thomas Preining kann auf eine erfolgreiche vergangene Saison zurückblicken. 2022 bescherte der Österreicher seinem Ex-Rennstall KÜS Team Bernhard im Porsche 911 GT3 R auf dem Norisring den ersten DTM-Sieg und ließ beim Heimspiel am Red Bull Ring einen weiteren Triumph folgen. In diesem Jahr wird Werksfahrer Preining im Porsche von Manthey EMA an den Start gehen.
Dennis Olsen: Manthey EMA holte sich mit Dennis Olson einen weiteren Fahrer ins Team, der erste Erfolge in der DTM vorweisen kann. Für SSR Performance konnte der Norweger 2022 ein Sieg in Spa-Francorchamps feiern. Früher war Olsen bei Porsche als Werksfahrer angestellt, inzwischen startet er mit dem Status als Porsche-Vertagsfahrer.
Toksport WRT: Christian Engelhart & Tim Heinemann
Christian Engelhart: Das neue DTM-Team Toksport WRT wird 2023 mit Christian Engelhart im Aufgebot an den Start. Der 36-Jährige war viele Jahre im Porsche Supercup unterwegs und fuhr seit 2017 in der GT World Challenge, wo er mit GRT einiges an GT3-Erfahrung sammeln konnte, dort allerdings im Lamborghini. Der erfahrene Ingolstädter gilt als GT3-Allrounder, 2020 gewann er mit SSR-Porsche die Meisterschaft im ADAC GT Masters.
Tim Heinemann: Mit Tim Heinemann konnte sich TokSport WRT den zweimaligen Meister der inzwischen eingestellten DTM Trophy angeln. Heinemann hat einen sehr ungewöhnlichen Rennsport-Hintergrund: Vor einigen Jahren war der 25-Jährige vor allem als Simracer aktiv, konnte sich in den vergangenen Jahren aber erfolgreich auf der Rennstrecke im GT4-Sport etablieren und blickt auf erste Erfahrungen im schnelleren GT3-Auto zurück.
GRT-Lamborghini: Clemens Schmid & Mick Wishofer
Clemens Schmid: Der Österreicher startet wie erwartet zu seiner zweiten DTM-Saison mit dem Grasser Racing Team. Der 32-Jährige sammelte im Debütjahr 11 Punkte und belegte den 22. Platz in der Gesamtwertung. Seinem dominanten GRT-Teamkollegen Mirko Bortolotti (jetzt bei SSR) war Schmid deutlich unterlegen, konnte sich aber gegen die weiteren Grasser-Piloten Alessio Deledda (ebenfalls 2023 bei SSR) und Rolf Ineichen behaupten. "Wir haben letztes Jahr sehr gute Fortschritte erzielt und im Winter intensiv daran gearbeitet, die Erkenntnisse auf das neue Auto zu übertragen", sagte Schmid, der mit GRT auf einem neuen Evo-Modell des Lamborghini Huracan GT3 starten wird.
Mick Wishofer: Der 23-jährige Österreicher gibt sein DTM-Debüt mit GRT-Lamborghini und bildet zusammen mit Teamkollege Clemens Schmid ein österreichisch-österreichisches Duo beim Rennstall aus Knittelfeld. Als Lamborghini-Junior startete Wishofer schon 2022 für Emil Frey Racing im ADAC GT Masters und der GT World Challenge. Wishofer wechselte nach zwei Saisons in der ADAC Formel 4 zum Jahr 2019 in den GT3-Sport und startete im GT Masters für Zakspeed-Mercedes (1 Podium) sowie MRS-Porsche (1 Podium). Im Emil-Frey-Lambo erzielte der Wiener 2022 seinen ersten Sieg in der ADAC-Serie.
SSR Performance: Mirko Bortolotti, Franck Perera & Alessio Deledda
Mirko Bortolotti: Mirko Bortolotti gilt als Lamborghinis großes Aushängeschild und belegte bei seiner DTM-Premiere 2022 mit GRT den vierten Platz in der Meisterschaft. Der Italiener bereitet sich parallel mit dem Sportwagenbauer auf den Einstieg in die LMDh-Kategorie ab 2024 vor und wird dazu an einigen Rennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft (WEC) mit dem LMP2-Team von Prema teilnehmen. Für die Saison 2023 wechselte er zum Lamborghini-Rennstall SSR Performance, der vergangenes Jahr noch auf Porsche-Boliden setzte.
Franck Perera: Auch Franck Perera aus Frankreich gilt als Lambo-Spezialist und kam letztes Jahr bei einem Gaststart für GRT zum DTM-Debüt. Der 38-Jährige blickt auf eine langjährige Motorsport-Karriere und damit auch auf viel Erfahrung im GT-Sport zurück. Seit 2018 ging Perera durchwegs im ADAC GT Masters an den Start. 2005 war der Franzose sogar kurzzeitig Formel-1-Testfahrer bei Toyota.
Alessio Deledda: Im dritten SSR-Lambo nimmt Alessio Deledda Platz, der 2022 mit Grasser Racing sein DTM-Debüt gab. Der italienische Nachwuchspilot kann bislang nicht auf eine allzu erfolgreiche Laufbahn zurückblicken. Im Nachwuchs-Formelsport wie der Formel 3 oder auch Formel 2 ging Deledda mit eher schwachen Resultaten unter. 2022 konnte Deledda in der DTM lediglich einen Punkt erzielen, damit aber immerhin entscheidend helfen, Lamborghini in der Markenwertung vor Ferrari zu bugsieren
Emil Frey Racing: Jack Aitken & Thierry Vermeulen
Jack Aitken: Jack Aitken verhalf Emil Frey Racing 2022 zum Gewinn der Team-Meisterschaft im ADAC GT Masters, damals noch im Lamborghini. Mit dem Briten begrüßt die DTM sogar einen Piloten mit Formel-1-Erfahrung: In der Saison 2020 ersetzte der 27-Jährige bei Williams den verhinderten Stammpiloten George Russell.
Thierry Vermeulen: Im Gegensatz zu Aitken stößt Thierry Vermeulen neu zum Schweizer Rennstall, der im Januar einen Markenwechsel nach vier Jahren mit Lamborghini hin zu Ferrari vorgenommen hat. Der 19-jährige Niederländer ging 2022 im ADAC GT Masters für das Audi-Team Car Collection an den Start und erzielte einen Podestplatz in seinem erst zweiten Jahr im GT3-Sport. Das Red-Bull-Logo auf Vermeulens Emil-Frey-Ferrari hat einen besonderen Grund: Der Nachwuchspilot ist der Sohn des Managers vom zweifachen Formel-1-Weltmeister Max Verstappen.
Tresor Orange1: Patric Niederhauser & Mattia Drudi
Patric Niederhauser: Der Schweizer gibt 2023 sein Debüt in der DTM, ist mit attempto racing, dem Einsatzteam von Tresor Orange1, aber bestens vertraut: Gemeinsam holten sie etwa 2020 den zweiten Platz beim 24h-Rennen Spa und P3 bei den 9 Stunden von Kyalami. Mit Niederhauser gesellt sich ein weiterer Champion aus dem ADAC GT Masters in die DTM: 2019 gewann der frühere GP3-Starter den Titel mit Kelvin van der Linde auf Rutronik-Audi. Niederhauser gehört seit 2020 zum Werkskader von Audi Sport.
Mattia Drudi: Der Italiener und DTM-Teamkollege Niederhauser fuhren 2020 im attempto-Audi zu P2 bei den 24 Stunden von Spa. Drudi kennt das Team von Arkin Aka seit 2019 durch Einsätze in unterschiedlichen Serien wie der Blancpain GT Series/GT World Challenge. Der 24-Jährige zählt seit 2019 zum Werkskader von Audi Sport und startete zuletzt unter anderem im ADAC GT Masters für Car Collection, den ehemaligen Partner von Tresor.
DTM-Starterfeld 2023
Team | Fahrer | Auto |
---|---|---|
Abt Sportsline | Kelvin van der Linde / Ricardo Feller | Audi R8 LMS GT3 Evo II |
Liqui Moly Team Engstler | Luca Engstler | Audi R8 LMS GT3 Evo II |
Schubert Motorsport | Sheldon van der Linde / Rene Rast | BMW M4 GT3 |
Project 1 | Marco Wittmann / (Sandro Holzem) | BMW M4 GT3 |
Mercedes-AMG Team Winward | Lucas Auer / David Schumacher | Mercedes-AMG GT3 Evo |
Mercedes-AMG Team HRT | Luca Stolz / Arjun Maini | Mercedes-AMG GT3 Evo |
Mercedes-AMG Team Landgraf | Maro Engel / Jusuf Owega | Mercedes-AMG GT3 Evo |
KÜS Team Bernhard | Laurin Heinrich / Ayhancan Güven | Porsche 911 GT3 R |
Manthey EMA | Thomas Preining / Dennis Olsen | Porsche 911 GT3 R |
Toksport WRT | Christian Engelhart / Tim Heinemann | Porsche 911 GT3 R |
GRT Grasser Racing Team | Clemens Schmid / Mick Wishofer | Lamborghini Huracan GT3 EVO2 |
SSR Performance | Mirko Bortolotti / Franck Perera / Alessio Deledda | Lamborghini Huracan GT3 EVO2 |
Emil Frey Racing | Jack Aitken / Thierry Vermeulen | Ferrari 296 GT3 |
Tresor Orange1 | Patric Niederhauser / Mattia Drudi | Audi R8 LMS GT3 Evo II |
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