Letztendlich konnte JOTA doch einen Formel-1-Weltmeister überzeugen. Zwar gibt es kein Sensations-Comeback von Sebastian Vettel in einem LMDh-Prototypen, aber mit Jenson Button hat das Porsche-Kundenteam einen anderen großen Namen für eine ganze WEC-Saison inklusive den 24 Stunden von Le Mans 2024 an Land ziehen können.
Button füllt den letzten der sechs offenen Plätze im Hypercar-Fahrerkader von JOTA. 2024 stockt die Truppe auf zwei Porsche 963 LMDh auf, die beide ein Vollzeit-Programm in der Topklasse der WEC bestreiten werden. Fünf Fahrer wurden am Montag bereits bestätigt.
Wer sind Buttons Teamkollegen im Porsche mit der Nummer 38? Der 23-jährige Däne Oliver Rasmussen wechselte nach einer stockenden Formel-Karriere in den Sportwagen-Sport, fuhr letztes Jahr für JOTA in der LMP2-Klasse. Der 24-jährige Brite Phil Hanson kann bereits sieben Jahre LMP2-Erfahrung vorweisen, 2020 holte er den Le-Mans-Klassensieg. Für beide wird 2023 das Debüt in der Topklasse sein.
Button findet Gefallen am Langstreckensport
Für Button ist es technisch gesehen kein Debüt, auch wenn seine Erfahrungen im Sportwagen-Sport begrenzt sind. 2018 fuhr er vier Rennen im LMP1 des russischen SMP-Teams, stand auch in Le Mans am Start. Damals fiel er in der Nacht aus. Bestes Ergebnis seiner bisherigen WEC-Karriere war ein dritter Platz bei den sechs Stunden von Schanghai.
Jetzt zieht es Button zurück in den Sportwagen-Sport. Zum ersten Mal seit 2019 fährt er in einer Meisterschaft eine volle Saison - zwei Jahre in der japanischen Super GT (inklusive Titel 2018) waren seine letzten Vollzeit-Programme. In den Jahren danach fuhr er nur vereinzelte Gaststarts, von Extreme E bis NASCAR.
Im Vorjahr kehrte er neben Mike Rockenfeller und Jimmie Johnson als einer der Fahrer des NASCAR-Chevrolet Camaro nach Le Mans zurück. Im Herbst saß er dann erstmals in einem Porsche 963 - beim Petit Le Mans, dem IMSA-Saisonfinale, holte er im Privatteam JDC-Miller Motorsport den fünften Gesamtrang.
2024 wird Button außerdem schon bei den 24 Stunden von Daytona wieder am Steuer eines LMDh-Prototypen sitzen. Dort ist es aber kein Porsche, sondern der Acura-LMDh des Top-Teams WTR Andretti, wo er nur für das eine Rennen die Aufstellung ergänzt. Dort darf er sich aber durchaus realistische Hoffnungen auf einen Gesamtsieg machen. Der letzte F1-Weltmeister, der in Daytona und Le Mans gewinnen konnte, war Fernando Alonso.
Wer im Detail wissen will, was genau die unterschiedlichen Klassen, Serien und Abkürzungen in diesem Artikel bedeuten - hier geht es zum Langstrecken-ABC der wichtigsten Begriffe für die Saison 2024:
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