Nach dem Verlauf des Wochenendes hätte das MotoGP-Rennen eigentlich die große Casey Stoner Show werden müssen, alles andere wäre eine Überraschung gewesen. Und die Überraschung passierte, denn Stoner stürzte in Runde sechs mit einer recht sicheren Führung aus dem Rennen und ließ damit die Tür für die Konkurrenz offen. Valentino Rossi konnte dieses Geschenk nutzen, doch er hatte lange hart gegen Andrea Dovizioso und Nicky Hayden zu kämpfen, die ihn nicht so einfach Richtung Sieg fahren ließen, sondern das Tempo des Weltmeisters mitgehen konnten.

Im Ziel fehlte Benzin

Hayden sah in Abwesenheit von Stoner auf der Ducati so schnell aus wie noch nie und Dovizioso holte aus der Honda das Letzte raus. Der Italiener schien vor allem auf der Geraden einen Vorteil zu haben, da er beim Top Speed schneller war als die Yamaha und die Ducati. Damit ärgerte Dovizioso Rossi auch ein paar Mal, bis es dem Weltmeister zu bunt wurde und er sich doch von seinen Verfolgern absetzen konnte - um es gerade so ins Ziel zu schaffen, kurz danach ging dem Sieger dann das Benzin aus. Blieb der Kampf zwischen Hayden und Dovizioso, der gegen Renn-Ende zu einem Dreikampf wurde, weil Jorge Lorenzo aufschloss.

Und der Spanier fackelte nicht lange, er ging rasch an beiden vorbei und konnte sich auch schnell ein wenig absetzen. Dahinter wollte Hayden unbedingt auf das Podest fahren und ging in der letzten Runde noch einmal an Dovizioso vorbei. Auf der Zielgeraden nutzte der Italiener aber den Top-Speed-Vorteil seiner Maschine und konnte doch noch zu Rang drei fahren. So stark die Vorstellung der Fahrer an der Spitze war, auch Ben Spies auf Rang fünf hatte sich gut geschlagen, lediglich 3,9 Sekunden trennten ihn im Ziel von Rossi. Randy de Puniet, Dani Pedrosa, Colin Edwards, Loris Capirossi (beim 300. Rennen mit Startnummer 300 unterwegs) und Hiroshi Aoyama kamen noch in die Top Ten.

Pedrosa wieder mit Blitzstart

Pedrosa war nach dem Start sogar in Führung gelegen, danach machte sich aber bemerkbar, dass ihm die Honda noch nicht so liegt und er fiel immer weiter zurück. Die letzten drei Fahrer in der Wertung waren Marco Simoncelli, Hector Barbera und Marco Melandri. Neben Stoner nicht ins Ziel gekommen waren Mika Kallio, Aleix Espargaro und Alvaro Bautista. Kallio war bereits kurz nach dem Start gestürzt.

"Schon in Kurve zwei habe ich viel verloren, weil Spies mich hinausgedrängt hat. In der dritten Kurve war Barbera dann zu spät dran und drängte mich raus. Dadurch kam ich in den Kies und war Letzter. Ich wollte einfach Gas geben und dabei verlor ich die Front", sagte Kallio. Espargaro stürzte ein paar Runden später, kam mit der Maschine aber immerhin noch an die Box. Alvaro Bautista erwischte es am härtesten, er stürzte in der letzten Runde, nur wenige Meter vor dem Ziel auf Rang zwölf liegend.