Die Art und Weise, wie Casey Stoner das Rennen in Valencia beendete, war schon ein wenig kurios. Denn er schaffte es gar nicht bis zum Start, weil er mit den kalten Reifen in der Aufwärmrunde einen Highsider hatte. "Das ist natürlich ein frustrierender und enttäuschender Weg, um die Saison zu beenden .Es gab einige Hochs und Tiefs während des Jahres und wir haben mit einem Tief aufgehört, dafür aber eine weitere Lektion für nächstes Jahr gelernt", sagte er. So habe das Team zwei Jahre lang ohne Probleme die gleiche Strategie auf dem Weg zum Start verfolgt, diesmal gab es dann den Ausrutscher. "Es ist aber besser, es passiert hier als in Katar. Wichtig ist, dass wir nach den Siegen in Australien und Malaysia hier in Valencia wieder unsere Pace gezeigt haben und wir wissen, wir haben alles, um nächstes Jahr stark zu sein, wenn wir im Winter gut arbeiten."

Beginnen wird die Arbeit am Montag, wenn der erste Test ansteht und drei Tage auf der Strecke an den Motorrädern für kommendes Jahr gearbeitet werden kann. Danach will Stoner die nächsten, testfreien Monate nutzen, um sich physisch wieder in Bestform zu bringen, nachdem er sich lange Zeit seinem Training nicht voll widmen konnte - während seiner Krankheitspause hatte er Ruhe verordnet bekommen. "Wir wissen, nächstes Jahr wird hart, aber wir glauben daran, dass wir wieder mitkämpfen werden. Ich möchte allen im Team danken - Filippo und jedem bei Ducati Corse, da sie mir so eine starke Maschine gaben, auch wenn ich nicht so stark war und weil sie daran gearbeitet haben, dass sie schnell war, als ich wieder zurückkam. Ich möchte auch Livio Suppo danken, der das Team verlässt, weil er mich so sehr unterstützt hat, seit ich zu Ducati kam - vor allem in den schwierigen Momenten diese Saison."

Haydens Kupplung rutschte

Da Stoner im Rennen von Valencia nicht glänzen konnte, zeigte Nicky Hayden mit Platz fünf eine weitere gute Vorstellung, wobei der Amerikaner glaubte, noch weiter vorne hätte landen zu können, wenn er den Start besser hinbekommen hätte. "Die Kupplung rutschte auf den ersten Geraden etwas und ich verlor einige Positionen. Danach konnte ich mich aber wieder steigern und es ging nur mehr darum, mein Bestes zu geben und die Lücke zu Colin [Edwards] zu schließen", erzählte er. Die Maschine erlaubte ihm das auch, nur hatte Colin Edwards seinerseits immer eine passende Antwort auf die schnelleren Runden seines Landsmanns parat. Gegen Ende bekam Hayden dann noch Probleme in den Linkskurven und musste langsamer werden. Das Rennen hatte ihm trotzdem Spaß gemacht, vor allem zu Beginn konnte er ein paar gute Kämpfe ausfechten.

"Das Ergebnis ist nicht spektakulär, aber wir haben die Saison mit zwei Top Fünf Ergebnissen beendet und wir wissen, wir haben die richtige Arbeitsrichtung für den Winter. Es war keine tolle Saison für mich, was die Ergebnisse betrifft, aber die Verbesserungen, die wir seit dem Start gemacht haben, sind enorm und das lässt mich mit Vorfreude in die Zukunft blicken", meinte er. Seinen 13. Platz in der WM fand er klarerweise nicht so schön, da auf Rang sieben aber nur elf Punkte fehlten und er drei Mal in einem Rennen bereits in Runde eins unverschuldet zurück- oder rausgeworfen wurde, wollte er sich nicht zu viele Gedanken machen. "Die nächste Saison beginnt morgen und ich kann es nicht erwarten, wieder an die Arbeit zu gehen. Es wird einige Änderungen im Team geben und ein paar Leute gehen, die ich vermissen werde. Ich will ihnen danken, denn auch wenn es ein alter Ausspruch ist, so stimmt es, dass Ducati wie eine Familie ist."

Preziosi umarmt Suppo

Und Filippo Preziosi dürfte als Ducati Corse General Manager so etwas wie der Familienvater sein und er musste als erstes betonen, dass die Strategie für die Aufwärmrunde in Zukunft bei Casey Stoner eine andere sein wird, um mit kalten Reifen jegliches Risiko zu vermeiden. "Es ist das erste Mal, dass dies in zwei Jahren passiert ist, aber einmal ist schon zu oft, also werden wir versuchen, das zu verbessern. Wir haben schon ein paar Ideen und werden beim ersten Rennen nächste Saison anders verfahren", erklärte Preziosi. Haydens Rennen nannte er eine solide Vorstellung und war zufrieden, dass der Amerikaner die Saison mit einer guten Fahrt am vorderen Ende des Mittelfeldes beenden konnte. "Das ist ein gutes Zeichen für nächstes Jahr, auch wenn wir noch einen Schritt machen müssen. Wir werden morgen mit ihm und Casey für drei Tage zu testen beginnen. Zum Abschluss noch eine große Umarmung an Livio [Suppo] und alles Gute für seine Zukunft."