Es gibt nur wenige Gelegenheiten, wenn Dani Pedrosa wirklich auftaut. Bei der Zieldurchfahrt in Jerez war so ein Moment gekommen und dann auch auf dem Podest, als der spanische König Juan Carlos den Siegerpokal überreichte. Der Sieg in Jerez, das wollte Dani Pedrosa unbedingt erreichen und jetzt hatte er ihn. Und das noch dazu nach einer souveränen Vorstellung vor rund 131.000 jubelnden Fans.

"Das ist ein sehr spezieller Tag für mich", lächelte der Spanier danach dann auch. Aber auch wenn die Fahrt zum Sieg einfach aussah, Pedrosa musste betonen, dass das Rennen hart gewesen war. "Wir haben aber gute Arbeit geleistet. Das Team freut sich jetzt natürlich auch und ich denke, die Zuschauer haben es genossen. Es war ein tolles Rennen, danke an alle, die hierher gekommen sind oder im Fernsehen zugesehen haben", meinte der neue WM-Führende. Er selbst war neben dem Heimsieg aber auch froh darüber, dass er im zweiten Saison-Rennen bereits zum zweiten Mal auf das Podest und sogar zum Sieg fahren konnte. "Und das, obwohl ich fast keine Saisonvorbereitung hatte. Hoffentlich können wir so weitermachen."

Aufgedreht wie immer nach einem Besuch auf dem Podium war Valentino Rossi. Sein kleines Missgeschick am Ende der vorletzten Runde, als er dachte, das Rennen wäre schon zu Ende, kommentierte er so. "Jaja, unglaublich. Ich dachte, es wäre vorbei, dabei war noch eine Runde. Ich hatte Glück, weil ich noch Vorsprung auf Lorenzo hatte. Ich habe sofort gemerkt, was los war, als ich mein Team gesehen habe. Die haben mich so angesehen, als ob ich nicht wüsste, was ich tue", erzählte der Italiener.

Letztendlich ging aber alles gut und Rossi konnte seinen ersten Podestplatz mit Bridgestone feiern. Nicht nur deswegen nannte er das Ergebnis wichtig. "Wir brauchten das für mich und das Team, denn es war eine wichtige Bestätigung. Dani war heute zwar etwas zu schnell, aber der zweite Platz ist wichtig, die 20 Punkte sind wichtig und Rang zwei vor solchen tollen Zuschauern ist immer toll", erklärte Rossi.

Etwas enttäuscht wirkte Jorge Lorenzo, zumindest als er mit seiner Maschine in den Parc Fermé kam. Sein Lächeln fand er danach zwar schnell wieder, gab aber zu, dass die Erwartungen höher gewesen waren. "Das Team, meine Unterstützer, alle wollten, dass ich gewinne, aber wir hatten im Rennen wieder Probleme. Ich kam nicht auf die gleiche Pace wie im Training und hatte vor allem Probleme mit dem Hinterreifen", sagte er. Immerhin für seine Position in der Weltmeisterschaft konnte er das Ergebnis als gut ansehen, aber der Sieg wäre ihm anscheinend wichtiger gewesen. "Aber vielleicht schaffen wir eines Tages dann auch im Rennen den ersten Platz."