Dani Pedrosa hat am Sonntag sein Heim-Rennen in Jerez gewonnen und die 131.563 Fans an der Strecke in allgmeinen Jubel versetzt. Der Spanier lieferte eine souveräne Vorstellung und fuhr seinen Konkurrenten auf und davon. Dahinter kam Valentino Rossi zu einem recht sicheren zweiten Platz, nachdem er Jorge Lorenzo die meiste Zeit des Rennens locker hinter sich gehalten hatte. Zwar dachte Rossi, das Rennen wäre eine Runde früher zu Ende als gedacht, aber er blieb trotzdem vorne. Wirklich rund ging es aber nicht am Ende, sondern eher am Anfang des Rennens.

Casey Stoner war zwei Mal neben der Strecke, Foto: Ducati
Casey Stoner war zwei Mal neben der Strecke, Foto: Ducati

Die Startphase war so turbulent wie schon in Katar. Es wurde geschoben, gestoßen und überholt. Casey Stoner schien währenddessen nach vorne kommen zu können, doch bald holten ihn die Probleme des Wochenendes wieder ein. Er kam in Runde zwei von der Strecke, musste durch den Kies und reihte sich am Ende des Feldes wieder ein. Randy de Puniet kam von Runde zwei gar nicht mehr zurück, denn er stürzte aus dem Rennen.

An der Spitze tobte sich zu Beginn Dani Pedrosa aus. Er hatte Jorge Lorenzo beim Start geschlagen und konnte recht schnell eine Lücke aufmachen. Lorenzo bekam derweil Druck von Valentino Rossi und Nicky Hayden. Rossi ging auch bald vorbei, konnte allerdings die Lücke zu Pedrosa nicht wirklich verkleinern. Pech hatte in Runde fünf Colin Edwards. Der Texaner rutschte in den Kies. Er konnte zunächst weiterfahren, lag allerdings weit hinter dem Feld. Kurz darauf kam der Texaner dann an die Box, wo er enttäuscht das Rennen aufgab.

Valentino Rossi sah das Ziel etwas zu früh, Foto: Fiat Yamaha
Valentino Rossi sah das Ziel etwas zu früh, Foto: Fiat Yamaha

An der Spitze wuchs derweil der Vorsprung von Pedrosa immer weiter und war bald mehr als zwei Sekunden groß. Lorenzo wollte deswegen Druck auf Rossi machten, hatte dabei aber einen haarigen Moment, als ihn Eingangs der Gegengeraden ein unfreiwilliger Wheelie beinahe von der Maschine holte .Etwas weiter dahinter arbeitete sich Stoner derweil durch das Feld. Nach acht Runden lag der Australier bereits wieder auf Position elf.

Zur Halbzeit des Rennens schien an der Spitze alles klar. Pedrosa hatte seinen Vorsprung auf über vier Sekunden ausgebaut und fuhr noch immer schneller als seine Verfolger. Dahinter schien Rossi Lorenzo einigermaßen unter Kontrolle zu haben, auch wenn der Spanier nicht abreißen ließ. Knapp hinter den Teamkollegen lauerte noch Hayden. Stoner arbeitete sich derweil langsam aber sicher an die Gruppe vor sich heran. Dort wurde immerhin noch um Platz fünf gekämpft, was für Stoner nach dem Ausritt wohl mehr als nur Schadensbegrenzung gewesen wäre.

Jorge Lorenzo war nicht so stark wie im Training, Foto: Fiat Yamaha
Jorge Lorenzo war nicht so stark wie im Training, Foto: Fiat Yamaha

Die Gruppe vor Stoner kämpfte aber auch eifrig. Dort mit dabei: Loris Capirossi, Andrea Dovizioso, Chris Vermeulen, James Toseland, John Hopkins und etwas zurückhängend Shinya Nakano. Den wollte Stoner auch als erstes schlucken, als er wenige Runden vor Schluss dort angekommen war. Doch wieder kam der Australier von der Strecke und fiel abermals zurück - immerhin behielt er Platz elf. Vorne wollte Hayden derweil noch auf das Podium fahren und machte Druck auf Lorenzo. Doch sechs Runden vor Schluss stürzte der Amerikaner beinahe und musste etwas abreißen lassen.

In weiterer Folge fuhren die Top vier ihr Rennen sicher nach Hause. Pedrosa feierte den Heimsieg, den er so gerne haben wollte, Valentino Rossi zeigte, dass er noch nicht aus dem Geschäft ist und Jorge Lorenzo holte seinen zweiten Podestplatz im zweiten Rennen. Kurz war Platz zwei von Rossi sogar noch gefährdet, da der Italiener am Ende der vorletzten Runde tatsächlich dachte, es wäre schon vorbei. Bevor Lorenzo aber daraus Kapital schlagen konnte, war Rossi wieder auf dem Gas. Nicky Hayden konnte auch zufrieden sein, nachdem es in Katar gar nicht für ihn gelaufen war. Dahinter wurde noch um Platz fünf gerungen. In einem wahren Shootout in der letzten Kurve setzte sich Capirossi vor Toseland und Hopkins durch. Andrea Dovizioso blieb Platz acht.

In der Weltmeisterschaft holte sich Pedrosa mit dem Sieg die Führung. Der Spanier hält nun bei 41 Punkten. Fünf Zähler dahinter ist Jorge Lorenzo Zweiter und weitere fünf Punkte dahinter lauert Rossi auf drei. Weltmeister Casey Stoner liegt nach dem problematischen Wochenende in Jerez auf Rang vier in der WM. Der Australier hat 30 Punkte auf dem Konto.