Zwei Grand-Prix-Siege, ein Sprintsieg, in Summe 18 Podiumsplatzierungen und eine Pole Position: Alex Marquez fährt 2025 zweifellos die beste MotoGP-Saison seiner Karriere und liegt in der Weltmeisterschaft komfortabel auf Kurs WM-Rang zwei. Einzig gegen Bruder Marc hatte der 29-Jährige aus dem Gresini-Team häufig keine Antwort. Doch das darf nicht über Alex Marquez' herausragende Leistungen in der laufenden Saison hinwegtäuschen - und das hat nun auch Ducati erkannt.
Wie Gresini am Freitagvormittag in einer offiziellen Pressemitteilung verkündete, hat sich der italienische Hersteller dazu entschieden, Alex Marquez in der kommenden Saison 2026 mit einem Motorrad der aktuellsten Spezifikation (GP26) für seine starke Performance 2025 zu belohnen. In der aktuellen Saison fährt Marquez noch auf der Desmosedici GP24, also auf dem letztjährigen Bike, was seine Leistungen eigentlich nur noch beeindruckender macht.
Ducati-Beförderung: Alex Marquez umgeht kritische GP25
"Alex Marquez' Saison war sehr beeindruckend. Nach ausführlichen Überlegungen hat sich Ducati Corse dazu entschieden, ihn und sein Team künftig noch stärker zu unterstützen. Alex holt das beste aus der Desmosedici GP heraus und wir sind überzeugt, dass er mit neuen Updates im kommenden Jahr noch besser werden kann", begründete Ducati-Teamchef Gigi Dall'Igna die Entscheidung. Marquez selbst meinte: "Es ist eine Ehre, eine Werksmaschine im Gresini-Team fahren zu dürfen. Das Team hat über viele Jahre unglaubliche Arbeit geleistet und das ist der Lohn dafür. Das ist ein weiterer Schritt, um unsere Träume zu verwirklichen und 2026 noch besser abzuschneiden."
Alex Marquez hatte in den letzten Monaten keinen Hehl daraus gemacht, dass er im kommenden Jahr gerne auf einer aktuellen Spezifikation sitzen würde - und die Bestätigung dessen dürfte nun Musik in seinen Ohren sein. Denn der Gresini-Pilot überspringt damit die Desmosedici GP25, die im MotoGP-Paddock sehr kritisch gesehen wird. Einerseits rast Marc Marquez mit diesem Motorrad zwar von Rennsieg zu Rennsieg, andererseits haben aber Fabio Di Giannantonio und speziell Francesco Bagnaia große Probleme mit diesem Bike.
Ursprünglich hatte Ducati aus diesem Grund sogar überlegt, in der kommenden Saison einfach alle sechs Piloten aus ihrem Aufgebot mit aktuellen Motorrädern - also mit einer GP26 - an den Start zu schicken. Diese Überlegungen wurden letztlich aber wieder verworfen, weil dies vor allem aus Produktionssicht nicht zu stemmen gewesen wäre. Außerdem hatten die starken Leistungen von Marc Marquez mit der GP25 die Ducati-Bosse letztlich überzeugt, dass dieses Motorrad auch 2026 noch für Renneinsätze geeignet ist.

Ducati kehrt zu altem MotoGP-Modell zurück - zum Leidwesen von Fermin Aldeguer
Mit der Aufteilung von Marc Marquez, Bagnaia, Di Giannantonio und Alex Marquez auf der GP26 sowie Franco Morbidelli und Fermin Aldeguer auf der GP25 kehrt Ducati zu ihrem früheren Modell zurück: Vier Werksmaschinen und zwei Vorjahresmotorräder. Im Vorjahr hatten sich die Italiener noch dazu entschieden, 2025 nur mit drei aktuellen Motorrädern (Marc Marquez, Bagnaia, Di Giannantonio) an den Start zu gehen, um allen voran Kapazitäten für die Entwicklung des neuen Motorrads für das 2027er-Reglement freizuschaufeln. Offenbar werden diese nun aber nicht mehr benötigt, womit 2026 zu vier Werksmaschinen zurückgekehrt werden kann.
Das war aber wohl ohnehin von Anfang an Ducatis Plan, denn bei Fermin Aldeguers Verpflichtung im Frühjahr 2024 wurde bereits berichtet, dass man dem jungen Spanier in seiner zweiten MotoGP-Saison - also 2026 - die Beförderung auf eine Werksmaschine zugesichert hätte. Diese vierte GP26 geht nun zwar nicht an Aldeguer, sondern an Teamkollege Alex Marquez, aber der 20-Jährige Rookie soll von Ducati-Boss Gigi Dall'Igna als Entschädigung einige Zugeständnisse zugesichert bekommen haben. Wie diese genau ausfallen, ist unklar, könnten sich aber in Form einiger technischer Updates während der Saison 2026 niederschlagen.
Was meint ihr: Hat Ducati mit der Beförderung von Alex Marquez auf die GP26 die richtige Entscheidung getroffen und könnte das bereits ein erster Fingerzeig mit Blick auf die Fahrerwahl im Werksteam für 2027 gewesen sein? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren!



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