Der MotoGP-Fahrermarkt für 2026 hat noch eine große offene Frage: Welcher der beiden aktuellen Pramac-Piloten fliegt raus und welcher wird Teamkollege von Toprak Razgatlioglu? Falls Yamaha nicht doch noch überraschend den zu Honda tendierenden Moto2-Shootingstar Diogo Moreira verpflichten kann, so fällt die Entscheidung zwischen Jack Miller und Miguel Oliveira. Eigentlich hat der Australier rein sportlich klar die besseren Karten, doch langsam verliert er die Geduld.

Jack Miller setzt Yamaha unter Druck: Habe Optionen außerhalb der MotoGP!

Während Teamkollege Oliveira vor dem Rennen in Ungarn keine Wasserstandsmeldung zu seiner Zukunft abgab, haute Miller ordentlich auf den Putz. "Ich habe mehr als genug Geduld gezeigt. Wenn ihr mich haben wollt, dann wollt ihr mich. Wenn nicht, dann nicht. Das sollte klar sein", sprach er Klartext.

"Eure Vermutungen sind so gut wie meine, wenn es darum geht, was ihre [Yamahas, Anm. d. Red.] Pläne sind. Aber ich habe Optionen und ich werde diese nun weiterverfolgen", kündigte der vierfache MotoGP-Sieger an. Würde das einen Abschied aus der Königsklasse bedeuten?" Ja, klar. Hier steht nichts anderes zur Verfügung", lautet die Antwort. Auch wenn 'Thriller Miller' nicht weiter darauf einging, so ist klar, dass es sich dabei um ein Engagement in der Superbike-WM handeln würde.

Unverständnis für Yamahas Zögern: Habe dem V4-Projekt viel zu bieten!

Wenn Yamaha, welches die Fahrerwahl bei Satellitenteam Pramac direkt bestimmt, nicht auf ihn zugeht, wird die Nummer 43 selbst agieren. "Ich habe eine im Sinn, die werde ich euch aber nicht verraten. Aber ja, es gibt eine Deadline", stellte er klar. Seine Frustration wird immer größer: "Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr fühle ich mich so. Je mehr Namen du hörst, die auf der Liste stehen sollen."

Jack Miller (Prima Pramac Yamaha Moto GP)
Jack Miller könnte in die Superbike-WM wechseln, Foto: Tobias Linke

Ein weiterer Faktor seines Unverständnisses steht im Zusammenhang mit dem großen technischen Projekt bei Yamaha: "Ich würde mich freuen den V4-Motor zu entwickeln und sie dabei zu unterstützen. Ich hätte da viele Informationen und viel Rückmeldung zu geben und könnte dem Unterfangen helfen. Wenn sie darin keinen Mehrwert sehen, dann werde ich das zur Kenntnis nehmen und weiterziehen." Zuversicht auf eine Weiterbeschäftigung hört sich anders an. Die Superbike-WM hingegen darf wohl nach dem Verlust Razgatlioglus auf eine neue Attraktion hoffen.

Millers Argument der Mitarbeit beim V4-Motor scheint ein durchaus gewichtiges zu sein, denn am Donnerstag in Ungarn machte sich Starpilot Fabio Quartararo Luft zum mangelnden Fortschritt beim neuen Aggregat. Mehr dazu hier: