Yamaha reist hochzufrieden vom MotoGP-Wintertest in Sepang ab. Fabio Quartararo glänzte mit den Tagesplatzierungen 1, 2 und 3 am Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Auch die übrigen Yamaha-Piloten Alex Rins und Jack Miller sowie Miguel Oliveira bei Pramac Racing wussten zu gefallen. Klarerweise will man die Testfahrten nicht überbewerten, doch Grund zum Optimismus bieten sie auf jeden Fall.

Yamaha mit gewaltigem MotoGP-Fortschritt

Dafür reicht schon ein simpler Vergleich der besten Rundenzeiten jedes Herstellers vor und nach dem diesjährigen Sepang-Test. Aprilia und Ducati verpassten ihre alten Rekordmarken um 0,237 beziehungsweise 0,156 Sekunden, KTM und Honda konnten gerade einmal 0,132 beziehungsweise 0,170 Sekunden abknabbern. Yamaha steigerte sich hingegen in Person von Fabio Quartararo um nicht weniger als 0,801 Sekunden.

Yamaha wieder im MotoGP-Spitzenfeld: Beeindruckende Steigerung (08:23 Min.)

Die 1:56.724 Minuten des MotoGP-Weltmeisters von 2021 waren ein beeindruckender Fortschritt, mit dem auch Quartararo selbst nicht gerechnet hatte: "Der Test lief besser als erwartet. Als wir am vergangenen Donnerstag nach Sepang gekommen sind (Yamaha durfte aufgrund des Concessions-Reglement bereits im Shakedown testen, Anm.), haben wir uns eine 1:56er-Zeit scherzhaft als Ziel gesetzt. Wir haben uns dieser Marke dann aber tatsächlich angenähert und heute ist sie gelungen."

Qualifying-Schwäche für Yamaha Vergangenheit?

Dass Quartararo bei der Jagd nach einer schnellen Runde absolut mit der aktuellen MotoGP-Elite mithalten kann, ist bemerkenswert. In den letzten Jahren galt vor allem das Qualifying als große Schwäche der Yamaha-Fahrer, was ihre Aufgabe in weiterer Folge in Sprints und Rennen äußerst schwierig machte.

Fabio Quartararo im MotoGP-Test von Sepang
Quartararo wusste in Sepang im Qualifying-Trimm zu gefallen, Foto: MotoGP

"Wir sind sehr glücklich. Dieser Test ist der erste Ziegelstein dieses neuen Hauses, das wir brauen wollen", erklärte Yamahas neuer Motorsportchef Paolo Pavesio am Freitag poetisch. "Wir wissen, dass noch ein Weg vor uns liegt, aber das waren sehr positive Tag hier in Sepang." Für Vorsicht in der Bewertung der Resultate sorgt bei Yamaha noch der bei Testfahrten traditionell gute Grip auf der Strecke. Bei rutschigeren Verhältnissen könnte man wieder in Probleme geraten. Quartararo hatte vor dem Sepang-Test erklärt, überhaupt keine Erwartungen zu haben. Seine Crew druckte dieses Motto auf T-Shirts: "No Expectations", steht da geschrieben. "Wir behalten diese Shirts noch ein bisschen", schmunzelt Motorsportchef Pavesio.

Auch MotoGP-Primus Ducati ist nach dem Sepang-Test noch nicht sorgenfrei. Welche wichtige Entscheidung die Italiener beschäftigt, lest ihr hier: