Dieses Rennwochenende hätte sich Trackhouse Racing auch sparen können. Erstmals in der Saison 2024 nahm das neue MotoGP-Team keinen einzigen Punkt mit. Doch noch schlimmer: In Silverstone sorgte eine Kollision der Motorräder beider Piloten in der ersten Runde für das Doppelaus. Was war da bloß passiert?
Raul Fernandez entschuldigt sich und erklärt Unfall
Die Kameras der Weltregie erfassten nicht, warum beide Aprilias von Miguel Oliveira und Raul Fernandez schon in Runde 1 in der Auslaufzone bei Brooklands lagen. Es mussten also die Erklärungen der Piloten herhalten. Und die machten die Sache schnell klar.
"Zuallererst möchte ich mich beim Team entschuldigen. Ich bin gestürzt und im Moment, als ich schon lag, hat mein Bike Miguel getroffen und ich habe somit auch seinen Sturz erzeugt", erklärte Fernandez. Ein aufeinandertreffen der beiden Trackhouse-Piloten im Zweikampf gab es also nicht: "Ich habe Miguel vor dem Sturz nicht berührt. Ich bin gestürzt und mein Motorrad hat dann Miguel getroffen."
Der Spanier hatte eine Vermutung, was zu seinem Sturz beigetragen haben könnte: "Gestern hatten wie eine Menge Probleme mit dem Soft, also haben wir uns auf der Startaufstellung umentschieden, den harten Vorderreifen zu nehmen. Wir dachten, das sei die richtige Wahl." Dieser ist natürlich etwas schwieriger auf Temperatur zu bekommen und in Silverstone herrschten typisch britische Bedingungen. "Zu Rennbeginn ist mir ein kleiner Fehler bei vollem Tank unterlaufen und bei diesem leichten Regen [es waren ein paar Tropfen gemeldet worden, Anm. d. Red.] bin ich dann gestürzt", erklärte Fernandez.
Teamfrieden nicht in Gefahr? Oliveira: Gibt nicht viel zu sagen...
Dass er damit auch noch seinen Teamkollegen aus dem Rennen warf, war also nichts anderes als ein unglücklicher Zufall. Genauso betrachtete dies auch Miguel Oliveira selbst: "Ich war schon in der Kurve als Rauls Motorrad meines traf, und das wars. Da gibt es nicht viel mehr zu sagen. Es ist einfach einer dieser Fälle von 'Am falschen Ort zur falschen Zeit'." Schuldzuweisungen gab es keine zu hören. Der Teamfrieden scheint also trotz des Doppelaus nicht in Gefahr.
Fernandez machte sich trotzdem Vorwürfe. "Ich fühle mich sehr schlecht, denn am Ende war das ein sehr wichtiges Wochenende für das Team und wegen meines Sturzes haben wir keine Punkte geholt", gab er Einblick, in seine Gefühlswelt. Wie viel drin gewesen wäre? Übertreiben wollte der Madrilene nicht: "Wir waren nicht bereit für die ersten fünf, aber die Top 10 waren vielleicht realistisch. Also habe ich alle Punkte für mich und Miguel verloren." Angesichts des Ausfalles von Brad Binder und der doppelten Longlap-Strafe für Franco Morbidelli wäre Platz 10 wohl tatsächlich im Bereich des Möglichen gewesen. Zumindest blieben beide Fahrer unverletzt.
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