"Ich würde mir eine Acht von Zehn geben", kommentierte Marc Marquez nach dem Deutschland GP auf dem Sachsenring eine Frage nach seiner Benotung für die erste Hälfte der MotoGP-Saison 2024 und erklärte: "Es war ein guter Start, allerdings mit ein paar Fehlern. Ich war insgesamt noch nicht konstant genug."

Eine Aussage, die die Wahrheit wohl ziemlich gut widerspiegelt. Denn Marquez wusste in seiner Debütsaison auf der Ducati Desmosedici GP23 zweifelsohne zu gefallen, die hohen Erwartungen von Fans, Journalisten und Experten konnte er jedoch nicht ganz erfüllen. Auf einen MotoGP-Sieg wartet der 31-jährige Spanier nämlich noch immer - mittlerweile seit fast 1.000 Tagen. Selbst auf dem geliebten Sachsenring wollte es nicht klappen. Technische Probleme, eine Blockade durch Honda-Wildcard Stefan Bradl und eigene Fehler verhinderten die Rückkehr auf die oberste Stufe des MotoGP-Podests. Ein Sinnbild Marquez' bisheriger Saison.

Marc Marquez durchläuft Pannenserie: Verweis auf höhere Mächte (07:38 Min.)

Marc Marquez: 2024 nicht mehr im MotoGP-Titelkampf

Die logische Folge: Mit dem erwarteten Titelkampf hat der Gresini-Pilot zur Sommerpause nur noch wenig zu tun. Francesco Bagnaia führt nach seinem dritten Grand-Prix-Sieg in Serie mit 222 Punkten, Jorge Martin folgt mit 212 Punkten auf WM-Rang zwei. Zu Marquez klafft dann bereits eine recht große Lücke, ihm fehlen bereits 56 Zähler auf den Titelverteidiger. "Bagnaia hat in den letzten paar Rennen ordentlich angezogen und das Level angehoben. Martin hält sich nah an ihm dran. Er fährt nicht ganz auf seinem Niveau, aber sehr nah", sagt Marquez im Interview mit 'DAZN' anerkennend und weiß: "Ich stagniere dagegen etwas. Ich bin dort geblieben, wo ich in Jerez und Le Mans war."

Ob er in der zweiten Saisonhälfte nochmal zurückschlagen kann? "Die Leute sagen mir, dass ich nah dran bin, aber du musst die Realität sehen", antwortet der Gresini-Pilot. "Und die Realität ist eben: Wie kann ich im Titelkampf sein, wenn ich mein Wochenende am Sonntag ständig retten muss? Es gibt immer zwei Fahrer, die konstant schneller sind und vor mir ins Ziel kommen. Da müsste schon sehr viel passieren. Ich sehe mich also nicht im Kampf um die Weltmeisterschaft. Vielmehr wird mein Ziel sein, die WM überhaupt in den Top Drei zu beenden. Das wird schwierig genug werden, denn wir müssen dazu Bastianini schlagen." Der Italiener liegt in der Fahrer-WM nur elf Punkte zurück und kommt mit dem Momentum von zwei Podestplätzen aus den letzten drei Grand Prix.

Marc Marquez sieht sich 2024 lediglich im Kampf um WM-Rang drei mit Enea Bastianini, Foto: LAT Images
Marc Marquez sieht sich 2024 lediglich im Kampf um WM-Rang drei mit Enea Bastianini, Foto: LAT Images

Marc Marquez anerkennend: Bagnaias Momentum beängstigend!

Es wird also auch 2024 wohl nichts mit dem ersten Privat-Weltmeister der MotoGP-Geschichte werden, denn im Titelkampf sieht Marquez ganz klar seinen künftigen Teamkollegen Bagnaia favorisiert. "Sein aktuelles Momentum ist schon beängstigend", kommentiert er und unterstreicht damit, welche schwierige Aufgabe 2025 im Ducati-Werksteam auf ihn zukommen wird. Und doch scheut sich Marquez nicht vor dem Ringkampf mit dem potenziellen dreimaligen Titelträger. Vielmehr kündigt er an: "Ich glaube, dass ich nochmal Weltmeister werde!"

Was glaubt ihr: Kann sich Marquez noch einen siebten WM-Titel in der MotoGP sichern? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren! Wenn ihr nun noch wissen wollt, was dem Gresini-Piloten aktuell noch zum ersten Sieg seit 2021 fehlt, findet ihr hier den passenden Artikel: